Kurzrezensionen Juni 2009

  • Dietmar Kammerer: Bilder der Überwachung. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2008.
  • Michail Bachtin: Chronotopos. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2008.
  • Andrea Claudia Hoffmann: Kopfkino. Wie Medien unsere Träume erfüllen. Konstanz: UVK 2008.
  • Claudia Schmitt: Der Held als Filmsehender. Filmerleben in der Gegenwartsliteratur. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007.
  • montage AV 17/2/2008: Immersion.
  • Philip Sarasin u. a. (Hgg.): Bakteriologie und Moderne. Studien zur Biopoligik des Unsichtbaren 1870-1920. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2007.
  • Thomas Weber: Medialität als Grenzerfahrung. Bielefeld: transcript 2008.
  • Uwe Wirth (Hg.): Kulturwissenschaft. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2008.

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Kurzrezensionen März 2009

  • Aurel Kolnai: Ekel, Hochmut, Haß. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2007.
  • Peter Handke: Publikumsbeschimpfung. Mit einer DVD der Theateraufführung. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2008.
  • Ansgar Nünning (Hg.): Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. 4. Auflage. Weimar: Metzler 2008.
  • Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans. Frankfurt: Suhrkamp 2008.
  • Dorothee Kimmich, Rolf G. Renner, Bernd Stiegler (Hgg.): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Stuttgart: Reclam 2008.
  • Georg Simmel: Jenseits der Schönheit. Frankfurt/Main: Suhrkamp: 2008.
  • Reiner Keller: Michel Foucault. Konstanz: UVK 2008.
  • W.-A. Liebert/T. Metten (Hgg.): Mit Bildern lügen. Köln: H.-v.-Halem 2007.
  • K.-M. Kodalle/H. Rosa (Hgg.): Rasender Stillstand. Würzburg: Königshausen & Neumann 2008.
  • Clemens Niedenthal: Unfall. Marburg: Jonas 2007.

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Kurzrezensionen Oktober 2008

  • QRT: Zombologie – Teqste. Berlin: Merve 2007
  • Oliver Schmidt: Leben in gestörten Welten. Stuttgart: ibidem 2008
  • Oliver Machart: Cultural Studies. Konstanz: UVK 2008
  • Alexander Böhnke: Paratexte des Films. Bielefeld: transcript 2007
  • Helen Donlon (Hg.): David Lynch Talking. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf 2008
  • Daniel Tyradellis/Burkhardt Wolf (Hgg.): Die Szene der Gewalt. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang 2007
  • Irmbert Schenk: Kino und Modernisierung. Marburg: Schüren 2008
  • Markus Schroer (Hg.): Gesellschaft im Film. Konstanz: UVK 2007
  • Susanne Marschall/Fabienne Liptay (Hgg.): Mit allen Sinnen. Marburg: Schüren 2006 „Kurzrezensionen Oktober 2008“ weiterlesen

Kurzrezensionen Februar 2008

  • Siegfried J. Schmidt (Hg.): Medien und Emotionen. Münster: Lit 2005.
  • Jacques Derrida/Bernard Stiegler: Echographien – Fernsehgespräche. Wien: Passagen 2006.
  • Jörg Buttgereit (Hg): NEKROmantik. Berlin: Martin Schmitz Verlag 2007.
  • Thomas Elsaesser/Malte Hagener: Filmtheorie zur Einführung. Hamburg: Junius 2007.
  • Sybille Krämer/Werner Kogge/Gernot Grube (Hgg.): Spur – Spurenlesen als Orientierungstechnik und Wissenskunst. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007.
  • Martin Zenck/Tim Becker/Raphael Woebs (Hgg.): Gewaltdarstellung und Darstellungsgewalt in den Künsten und Medien. Berlin: Reimer 2007
  • Michael Ruoff: Foucault-Lexikon. Paderborn: Fink 2007.
  • F. T. Meyer: Filme über sich selbst. Strategien der Selbstreflexion im dokumentarischen Film. Bielefeld: transcript 2005.
  • Friedrich Kittler: Musik und Mathematik. Band I: Hellas. Teil 1: Aphrodite. München: Wilhelm Fink 2006.
  • Peter Berz/Annette Bitsch/Bernhard Siegert (Hg.): FAKtisch. Festschrift zum 60. Geburtstag von Friedrich Kittler. München: Wilhelm Fink 2003.
  • Jürgen Fohrmann (Hg.): Gelehrte Kommunikation. Wissenschaft und Medium zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2005.

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Nur das Ich war Zeuge

Cinecittà, die legendäre Filmstadt am Rande Roms: Wir beobachten den Dreh eines Films, sehen Studiobauten, Schauspieler, natürlich die Kamera, die sich mechanisch nähert, immer größer wird und plötzlich herumschwenkt, unseren eigenen Blick erwidernd. Durch eben diesen Riss in die Fiktion schaut in der Anfangsszene aus Jean-Luc Godards Film „Le Mépris“ ein wirklich unwirklicher Abgrund in den Saal zurück. Ein voyeuristischer Schock und ein filmisches Tabu, ausgelöst durch das Herzeigen des Objektivs, das den Zuschauer zur Selbstreflexion zwingt.

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Im Zertrümmern vereint

„Was bedeutet ‚Rosebud'“? Diese anscheinend harmlose Frage ist eine Parole des postmodernen Kinos und „Rosebud“, das geheimnisvolle Wallungswort, der Inbegriff des neuen Erzählens. Jenes letzte Wort des sterbenden Citizen Kane, mit dem Orson Welles epochaler Spielfilm beginnt, verweist auf das Rätsel der Erzählung selbst. Es ist eine Art narrativer Trojaner, den es braucht, um die Geschichte in Gang zu setzen und gleichsam ein früher Abgesang auf den Typus der klassischen, väterlichen Erzählinstanz. Der Erzähler ist tot, es lebe die Erzählung.

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Das Klo und der Film

Die Darstellungsgeschichte des Klos, des Fäkalen und der Tätigkeiten des Exkrementierens ist ausgesprochen alt – und zeigt erstaunliche Brüche. Die Motive, die auf Anal- und Fäkalanspielungen basieren, haben sich erst im Lauf des 18. Jahrhunderts aus dem Bereich des Gesellschaftsfähigen heraus entwickelt. Noch im 16. Jahrhundert war das öffentliche Sprechen über die Verdauung und der Anblick ihrer Verrichtung nur in geringem Maße mit Scham- und Peinlichkeitsgefühlen belegt. Bürgerliche Hygienevorstellungen sowie Vorgaben über korrektes Verhalten setzen sich danach aber durch. Vormals Zulässiges muss nun über mehr als 250 Jahre hinweg neu gefaßt – oder verschwiegen – werden. Erst in den letzten Dekaden erleben wir einen Prozess, in dem sich die jahrhundertelange Unterdrückung des Fäkalen und der Vorgänge des Pissens und Scheißens als Gegenstände öffentlicher Kommunikation rückzuentwickeln beginnt.

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Kurzrezensionen Mai 2007

  • Marie-José Mondzain: Können Bilder Töten? Zürich/Berlin: diaphanes 2006.
  • Harun Maye/Hans Rainer Sepp (Hgg.): Phänomenologie und Gewalt. Würzburg: Königshausen & Neumann 2005.
  • Fellner, Markus (2006): Psycho Movie. Zur Konstruktion psychischer Störung im Film. Bielefeld: transcript 2006.
  • Stephan Günzel/Jörg Dünne (Hgg.): Raumtheorie. Grundlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006.
  • Roland Barthes: Wie zusammen leben. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007.
  • Burkhardt Lindner (Hg.): Benjamin Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2006.
  • Christian Kiening/Heinrich Adolf (Hgg.): Mittelalter im Film. Berlin: de Gruyter 2006.
  • Klaus Herding/Gerline Gehrig (Hgg.): Orte des Unheimlichen. Die Faszination verborgenen Grauens in Literatur und bildender Kunst. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006.
  • Thomas Hensel/Klaus Krüger/Tanja Michalsky (Hgg.): Das bewegte Bild. Film und Kunst. München: Fink 2006.

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Weniger ist mehr

Das „Metzler Film Lexikon“ ist ein Nachschlagewerk, das 500 bedeutende Werke der Filmgeschichte präsentiert. Sind 500 Filme viel oder wenig? Sicherlich wenig, wenn man das Ziel hat, zu jedem nur erdenklichen Movie zumindest irgendwelche Informationen finden zu können. Da ist man tatsächlich bei den einschlägigen Websites um einiges besser bedient. Sicherlich viel, wenn man sich durch die Lektüre des Bandes einen Überblick über die Filmgeschichte oder etwa die wichtigsten Regisseure verschaffen möchte.

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Die Befindlichkeit der Montage

Wenn Schnitt und Montage im Film nicht nur als technische Mittel der Herstellung von Linearität gesehen werden, sondern auch als ästhetische Konstitutiva (post)moderner Kunstproduktion, so stellt sich früher oder später die Frage, welche Rolle diese Mittel für den kreativen Schaffensprozess spielen. Jene Schriften, die sich als reine Werkanleitungen verstehen und in einer technischen Beschreibung des Filmschnitts münden – für das Hollywoodkino der 40er und 50er Jahre wurde dieser Ansatz besonders intensiv durchdekliniert –, lassen demnach das Feld unbeachtet, das man, mit Eisenstein gesprochen, eine psychologische Wirklichkeit nennen könnte. Wie lässt sich aber über das Schneiden und Montieren schreiben, ohne sich auf technische Aspekte des Arrangements zu reduzieren? Schnitt und Montage funktionieren immerhin auf Basis notwendiger Regeln der Wahrnehmung, der Technik u.s.w. Wo endet das Handwerk und wo beginnt das intuitive Spiel mit den Möglichkeiten? Nimmt der schöpferische Prozess seinen Anfang am Schneidetisch, oder sind ihm bereits Bedingungen vorläufig, die nicht aus der Sache selbst ableitbar sind? „Die Befindlichkeit der Montage“ weiterlesen

Kurzrezensionen Januar 2007

Er selbst

 „Die Einstellung ist die Einstellung“, konstatierte einst die Filmwissenschaftlerin Gertrut Koch. Diesem Doppelsinn von Einstellung ist auch der Titel des Sammelband aus dem Suhrkamp-Verlag „Jenseits der Einstellung“ verpflichtet, der die Vorträge und Aufsätze des frühen sowjetischen Filmtheoretikers Sergej M. Eistenstein abermals in den filmwissenschaftlichen Diskurs bringt. Herausgeber Diederichs fordert eine Neubewertung dieser frühen Filmtheorien nach dem Ende des Staatssozialismus und liefert mit dem Taschenbuch die Basis dafür. Zwanzig zwischen 1923 und 1948 verfasste Texte zur Filmtheorie, von der Montage über die Musik bis hin zur Frage der Autorschaft, enthält das Buch und wird mit dem Ergebnisteil der Eisenstein-Dissertation des Filmwissenschaftlers Felix Lenz abgerundet. Mit diesem Eisenstein-Sammelband macht der Suhrkamp-Verlag nach der ebenfalls von Diederichs herausgegebenen „Geschichte der Filmtheorie“ weitere Basis- und Frühtexte der Filmwissenschaften wieder verfügbar.

Sergej M. Eisenstein: Jenseits der Einstellung. Schriften zur Filmtheorie. Herausgegeben von Felix Lenz und Helmut H. Diederichs. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006. 455 Seiten (Paperback), 16,00 Euro. Bei Amazon kaufen.

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Entdecke den bad-ass gangsta in dir – mit deutscher Übersetzung

Ist ein Wörterbuch auch ein Buch? In den meisten Fällen nein, genauso wenig wie ein Telefonbuch – es ist zum Nachschlagen, aber nicht zum Lesen da. Es gibt aber eine besondere Sorte von Wörterbüchern, die sich durchaus auch zum Lesen eignen. Damit man sich aber mit dem trockenen und sperrigen Genre eines Wörterbuchs anfreunden kann, muss eine besondere Motivation für das Lesen da sein. Das Wörterbuch muss eine Funktion übernehmen, die normalerweise ganz anderen Texten vorbehalten ist. Wie ein Roman muss es den Leser in eine eigene, durch die im Wörterbuch versammelte Sprache kodierte, oftmals exotische und gefährliche Welt entführen.
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Die Philosophie der Psychoanalyse

Innerhalb der letzten zwanzig Jahre trat ein philosophisches Problem zunehmend in den Fokus des Interesses, das, bei aller Pauschalität, die man diesem in der Alltagssprache häufig angedeihen lässt, unter den Schlagworten „Gedächtnis und Erinnerung“ zusammengefasst worden ist. In der Kognitionspsychologie, den Geisteswissenschaften und der Hirnforschung sind in diesem Zeitraum die Problemstellungen an den Themenkomplex so zahlreich geworden, dass es nur mit viel Mühe gelingt, sich einen einigermaßen profunden Überblick über das Forschungsfeld zu verschaffen. Doch trotz der Flut an Neuerscheinungen gibt es bis heute keine einheitliche Theorie des Gedächtnisses.
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Eindeutig uneindeutig

Michael Haneke macht es seinen Interpreten leicht und schwer zugleich, indem er selbst gerne und ausführlich über seine Filme spricht. Die zahlreichen Interviews, die häufig neben den interpretierenden Texten der Analytiker in die Sammelbände aufgenommen werden (der vorliegende ist hier auch keine Ausnahme!), legen davon Zeugnis ab. In diesen Gesprächen bietet Haneke tatsächlich sehr genaue Einblicke in seine Schaffenskonzepte und liefert kostbare Hinweise, die von den Kritikern und Wissenschaftlern dann weiter verwertet werden können. Um aber die vom Regisseur genannten Aspekte erfolgreich in die eigene Theorie zu integrieren und ihnen darüber hinaus etwas neues abzugewinnen, muss man sehr weit in die Tiefe gehen, was zuletzt beispielsweise Jörg Metelmann in seiner Haneke-Monographie „Zur Kritik der Kino-Gewalt“ geleistet hat.
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Homo faber?

Obwohl James Cameron sich unzweifelhaft dem Unterhaltungskino verschrieben hat, ist es ihm gelungen, sich mit seinen Filmen wort- und bildgewaltig in technologische und politische Diskurse einzuklinken. So drehte er 1984 mit „The Terminator“ einen Film, den man rückblickend wohl nur als epochebildend bezeichnen kann. „Homo faber?“ weiterlesen

Anleitung zum neugierig sein

Eine Rezension über einen Ratgeber mit dem Titel „Kritiken schreiben“ zu schreiben, ist eine undankbare Aufgabe. Wird man den Ausführungen des Buches mit der eigenen Kritik gerecht? Oder produziert man nur ein weiteres Beispiel für eine von Autor Stephan Porombka zitierte misslungene Kritik? Und wie würdigt man die Qualitäten seines Buches besser: indem man sagt, wie gut es geschrieben ist, wie leicht verständlich, undogmatisch und anregend oder indem man eben einfach eine im Sinne des Autors „gelungene“ Kritik verfasst?
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