Yella

 Ein Geheimnis liegt in diesem Film. Nicht in seinen Bildern, die klar bleiben, präzise. Aber der Ton schlägt oft schrecklich hart ins Bild, von Außen. Der Donnerschlag eines Düsenjägers als Schock, der die Welt entrückt. Die Welt ist hier, zunächst, das Umland um Magdeburg, Wittenberge, sozusagen eine „Petzold-Gegend“ (Petzold drehte hier auch schon früher): flach, mehr oder weniger profillos, man kann sich in ihr zurechtfinden. Der Schlag des Düsenjägers straft dies Lügen.

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Dawn of the Teeth

berlinale_logo.jpgEin Gespenst geht um in Amerika: Der christliche Radikalfundamentalismus. Unter der Ägide George W. Bushs hat nicht nur ein merklicher Rechtsruck in Sachen Sexualmoral stattgefunden. Auch den Naturwissenschaften weht seit einigen Jahren gehörig Wind ins Gesicht – produziert hauptsächlich von den Vertretern der so genannten „Creative Design“-Theorie, die die Evolutionstheorie zugunsten einer auf Schöpfungsfantasien basierenden Biologie auszuhebeln versuchen. Die Zielrichtung derartiger Bestrebungen ist mehr als klar: Es soll ein fest-definiertes christliches Moralgebäude errichtet werden, das westliche streng von östlichen (sprich: muslimischen) Wertmaßstäben trennt. Dass die größtenteils vernunft- und menschenverachtenden Projekte der „Wiedergeborenen Christen“ u. a. Gruppen als finales Angriffsziel den Menschen selbst haben (und damit eigentlich genau dasselbe Ziel verfolgen, wie die Taliban und ähnliche von ihnen bekämpften Regimes), versuchen Kulturkritiker und Künstler in den USA seit einiger Zeit zu betonen. Nun ist das Thema auch im Splatterfilm angekommen: Mitchell Lichtensteins Erstlingswerk „Teeth“ erzählt von der sozialen Mutation der Gesellschaft parabelhaft fokussiert auf die körperliche Mutation eines jungen Mädchens.

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Monströse Depressionen

Alles beginnt damit, dass ein koreanischer Pathologe von seinem amerikanischen Vorgesetzten aufgefordert wird, den Inhalt einiger verstaubter Formaldehyd-Flaschen in den Ausguss zu kippen. Das sei doch verboten, der Ausguss führe schließlich direkt in den Han-Fluss, entgegnet dieser. Doch der Vorgesetzte lässt sich nicht beirren: Der Han-Fluss sei groß, was machten da schon so ein paar Flaschen? Der Kausalzusammenhang wird nicht explizit hergestellt, aber es scheint kein Zufall, dass ein paar Jahre später ein merkwürdiges Glibberwesen im Fluss gesichtet wird. Und so geht es weiter in „The Host“: Kleine Ursachen zeigen stets große Wirkungen …

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Ein Kannibale als Kulturheros

Was in Mode zu kommen scheint, sind dieser Tage Filme, die sich mit der Aufarbeitung eines bisher unbeleuchteten Kapitels aus der frühen Lebensgeschichte einer Roman- oder Filmfigur befassen. Den Auftakt dazu lieferte das horribel verstümmelte „Texas Chainsaw Massacre – The beginning“ (Kinostart 18. Januar). „Hannibal Rising“ führt die Reihe der Anfänge als ein auf Hochglanz poliertes Gründungsmythos fort, das seinerseits Volksmythen in Form von Märchen und nebenbei die Folterung von Kriegsverbrechern zeigt. Er versucht die Transformation vom Mythos zum Myzel, kommt dabei aber kaum ohne eine schlicht gestrickte Psycho-Logik aus, die dem Film alle die Haken und Kanten nimmt, an denen man sich beim „Schweigen der Lämmer“ seinerzeit noch genüsslich die ein oder andere Blessur holen konnte.
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Kurzrezensionen Januar 2007

Er selbst

 „Die Einstellung ist die Einstellung“, konstatierte einst die Filmwissenschaftlerin Gertrut Koch. Diesem Doppelsinn von Einstellung ist auch der Titel des Sammelband aus dem Suhrkamp-Verlag „Jenseits der Einstellung“ verpflichtet, der die Vorträge und Aufsätze des frühen sowjetischen Filmtheoretikers Sergej M. Eistenstein abermals in den filmwissenschaftlichen Diskurs bringt. Herausgeber Diederichs fordert eine Neubewertung dieser frühen Filmtheorien nach dem Ende des Staatssozialismus und liefert mit dem Taschenbuch die Basis dafür. Zwanzig zwischen 1923 und 1948 verfasste Texte zur Filmtheorie, von der Montage über die Musik bis hin zur Frage der Autorschaft, enthält das Buch und wird mit dem Ergebnisteil der Eisenstein-Dissertation des Filmwissenschaftlers Felix Lenz abgerundet. Mit diesem Eisenstein-Sammelband macht der Suhrkamp-Verlag nach der ebenfalls von Diederichs herausgegebenen „Geschichte der Filmtheorie“ weitere Basis- und Frühtexte der Filmwissenschaften wieder verfügbar.

Sergej M. Eisenstein: Jenseits der Einstellung. Schriften zur Filmtheorie. Herausgegeben von Felix Lenz und Helmut H. Diederichs. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006. 455 Seiten (Paperback), 16,00 Euro. Bei Amazon kaufen.

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Das Rohe und das Gekochte

Internet-Kriminalität erlebt in den letzten Jahren einen Boom – in der Filmproduktion. Angefangen bei Hacker-Filmen wie „Das Netz“ bis hin zu Autorenfilmen wie dem anstehenden „Dein Herz in meinem Hirn“ von Rosa von Praunheim, der den Kannibalen-Fall von Rotenburg filmisch adaptiert – die Bedrohung von Recht und Ordnung durch die angeblich anarchistischen Strukturen des Internet scheinen eine passable Motivation für Kriminalstoffe abzugeben. Dass das Angebot an Sex-Seiten dabei irgendwann ins Visier der Drehbuchschreiber rücken würde, ist klar. Und so musste man auf einen Film wie „Feed“ eigentlich nur warten – dass ihn jemand bringen würde, war nur eine Frage der Zeit.
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Leichen im Keller

Zwei tragende Themen gibt es in diesem Film: Die Erinnerung (oder sagen wir: die Vergangenheit) und das „Dahinter“. Und natürlich besteht ein Zusammenhang: Was, wenn sich etwas hinter der Erinnerung an die Vergangenheit verbirgt? Eine Vergangenheit etwa, an die sich nicht erinnert werden will. Verdrängung also, Sigmund Freud, all diese Dinge. „Leichen im Keller“ weiterlesen

Die Kette des Leidens

Die weibliche Biologie, die sehr stark auf die Fortpflanzung eingestellt ist, wurde noch von Simone de Beauvoir als ein Problem erkannt, das die Frau daran hindert, sich von der „kreatürlichen Abhängigkeit“ zu befreien und der eigenen Existenz eine transzendente Dimension zu geben. Ihr Vorschlag war, das körperbezogene Dasein mit geistiger Anstrengung zu überwinden und auf diese Weise eine innere Freiheit als Individuum zu erlangen, wie sie der Mann (historisch sowie biologisch bedingt) bereits genießt. Die späteren Generationen der feministischen Theoretikerinnen haben sie korrigiert und die negative Konnotation des Körperlichen grundsätzlich in Frage gestellt. Doch das änderte nichts daran, dass die biologischen Implikationen des weiblichen Körpers zu einem verbreiteten Topos der Horrorfilmgeschichte geworden sind. Eine furchteinflössende Vorstellung, nicht mehr Herr seiner Selbst zu sein und den eigenen Organismus zum Zwecke der Erhaltung einer (in diesem Falle fremdartigen) Spezies zu Verfügung stellen zu müssen, äußert sich zum Beispiel in der Vision einer männlichen „Schwangerschaft“, wie sie in „Alien“ in erschreckenden Bildern vorgeführt wird.
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Keine runde Sache

In älteren Mathebüchern findet man häufig die klassische Textaufgabe mit der Schnecke und dem Brunnen: In einem 8 Meter tiefen Brunnen sitzt eine Schnecke. Jeden Tag schafft sie es, den Brunnenschacht sechzig Zentimeter hinaufzukriechen. Nachts rutscht die Schnecke aber wieder die Hälfte der zurückgelegten Strecke hinunter. Wann wird die Schnecke aus dem Brunnen herauskriechen können? Lässt man den mathematischen Subtext beiseite, so kann man aus dieser Geschichte immerhin noch lernen, dass das, was aus einem Brunnen herauskriecht, zwar mit Rückschlägen leben muss, aber letztlich doch irgendwann ans Ziel kommt.
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Wenn sich zwei streiten …

Die Konfrontation von Filmmonstern blickt auf eine reichhaltige Tradition zurück: Ob nun Dracula auf Frankenstein, Dr. Jeckyll auf den Werwolf, Godzilla auf King Kong oder Freddy auf Jason trifft: In der Regel sieht es schlecht für die Unparteiischen (die Menschen) aus, weshalb sie sich zumeist mit einer Seite verbünden. Gut hingegen sieht es immer für die Produktionsgesellschaften aus, denn die Konfrontation von Monstern (erst recht, wenn sie aus verschiedenen filmischen Universen stammen) beantwortet eine der wichtigsten und lukrativsten Fan-Fragen: Wer ist eigentlich stärker? Alien vs. Predator, ein Monsterpaar, das sich schon durch verschiedene Medien (Comics, Computerspiele, Zeichentrickserien und ein Kurzfilm, in dem sie sogar auf Batman getroffen sind) gekämpft hat, ist vor kurzem auch auf der Leinwand gegeneinander angetreten.

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Dumplings

Es liest sich wie ein üblicher Direct-to-Video-Schocker aus der Category III (entspricht in Hongkong so in etwa unserem FSK 18, wobei „Cat III“ in der Regel für noch derbere Kost steht): Eine nach außen hin junge, knackig attraktive Dame (in Wirklichkeit ist sie allerdings schon jenseits der 60) hat den Jungbrunnen entdeckt: Wer bei Ihr zum abendlichen Dinnieren eintrifft, erhofft sich von dem exklusiven Mahl weiche Haut und weniger Falten. Die Basis der Speise: Liebevoll zubereitete, knusprig frittierte Teigtaschen, gefüllt mit abgetriebenen Föten, aus China importiert. Eine ins Alter gekommene Schauspielerin wird schon bald ihr Stammkunde, da sie nicht nur dem eigenen Image hinterher trauert, sondern auch, weil ihr Gatte eher von jungen Dingern angetan ist. Ein Psychogeflecht entwickelt sich …
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Die Nacht des Lebendigen weicht vor der Helligkeit des Todes

Der Körper des Verurteilten und der pathologische Körper

Leben wir in einer Gesellschaft, die den körperlichen Horror und das Spektakel ausschließt und gegen Disziplin und Überwachung eingetauscht hat? Der französische Philosoph Michel Foucault geht von einer solchen Verschiebung im Diskurs z. B. bei der Strafgewalt aus. Wie Steffen Hantke bemerkt, findet man eine der härtesten Horrorszenen nicht in einem Film des gegenwärtig boomenden Slashergenres (z. B. Scream, USA 1996), sondern auf den ersten Seiten von Foucaults Überwachen und Strafen: »Am 2. März 1757 war Damiens dazu verurteilt worden, vor dem Haupttor der Kirche von Paris öffentliche Abbitte zu tun«, wohin er »in einem Stützkarren gefahren werden sollte, nackt bis auf ein Hemd und eine brennende zwei Pfund schwere Wachsfackel in der Hand; auf dem Grève-Platz sollte er dann in Stürzkarren auf einem dort errichteten Gerüst an Brustwarzen, Armen, Oberschenkeln und Waden mit glühenden Zangen gezwickt werden; […]« (Foucault 1994, 9)

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Die Geburt des urbanen Grauens aus dem Musikfernsehen.

»Der Himmel über dem Hafen
hatte die Farbe eines Fernsehers,
der auf einen toten Kanal eingestellt ist.«
(William Gibson: Neuromancer)

»Ich will ihn schon die ganze Zeit davon überzeugen,
dass wir zusammen einen Zombiefilm machen.
Wenn Chris den drehen würde, wäre das der beste verdammte Zombiefilm ever.
Aber er macht sich zuviel Gedanken um sein Bild in der Öffentlichkeit
und will nicht so recht.«
(Aphex Twin)

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»The Retina of the mind’s Eye«

In seiner einhundertjährigen Geschichte haben der Film (1) und seine Autoren stets versucht, den Nimbus der bloßen Unterhaltungsware abzulegen. Eines der nachhaltigsten Ergebnisse dieser Bemühung war, dass nach dem zweiten Weltkrieg zwischen Unterhaltungs- und Kunstfilm unterschieden wurde. Die Theorien der „Neuen Wellen“ haben aber nicht „ausgegrenzt“, sondern den vormals als Unterhaltung per se diskreditierte Genrefilm ebenfalls vom Verdacht befreit, anspruchslos zu sein: Die Western John Fords oder die Thriller Alfred Hitchcocks sind zwei Beispiele von hochgradig reflektierendem Autoren-Genre-Kino. Hinter der Differenzierung von ernstem und Unterhaltungsfilm scheint ein besonderes Ansinnen zu stecken: Der Autorenfilm soll nicht allein gefallen, sondern Intention oder doch wenigstens Bedeutung transportieren, die dem Zuschauer dann auch jenseits der Kinomauern „nützt“.

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Wie der Vater so der Sohn

Der spanische Grusel-/Horrorfilm hat in den vergangenen Jahren ein ganz eigenes Gesicht bekommen. Fast so etwas wie eine narrative und visuelle Tradition hat sich heausgebildet. Daher sind sich Balaguerós The Nameless oder Amenábars The Others und jetzt Darkness in ihrer Handschrift recht ähnlich. Hauptmerkmal ist vor allem eine Rückbesinnung auf die Motive der Gothic Novel und eine recht originelle visuelle Präsentation des Unheimlichen. „Wie der Vater so der Sohn“ weiterlesen

Der Nebel kommt immer wieder

Antonio Bay ist ein Fischerstädtchen an der kalifornischen Küste mit Kirche, Krämerladen und sogar einem eigenen Radiosender, der in einem alten Leuchtturm untergebracht ist. Doch wie so viele Kleinstädte im Horrorfilm wird auch die Idylle von Antonio Bay durch ein dunkles Geheimnis kontrastiert: Vor einhundert Jahren lockten sechs habgierige Strandpiraten durch ein falsches Leuchtfeuer ein ein mit Gold beladenes Schiff in die Klippen. Die Mannschaft ertrank und das Gold wurde ich der Kirche des noch jungen Ortes versteckt. Kurz vor der 100-Jahr-Feier passieren seltsame Dinge in Antonio Bay. Wie von Geisterhand bewegen sich Gegenstände und Möbel, Autos beginnen zu hupen, obwohl niemand darin sitzt und ein Fischkutter gerät in einen plötzlich aufziehenden Nebel und kehrt nicht mehr zurück in den Hafen. Als man das Schiff am nächsten Tag vor der Küste treibend findet, sind fast alle Seeleute davon spurlos verschwunden – nur eine Leiche, die aussieht, als hätte sie bereits Jahre lang unter Wasser gelegen gibt Rätsel auf. Doch diese Rätsel zu lösen bleibt keine Zeit. Denn der Nebel, der das Schiff verschlungen hatte, bewegt sich nun auf Antonio Bay zu. In ihm sind die Geister des vor hundert Jahren versenkten Schiffes und sie fordern ihr Gold zurück … und Rache. „Der Nebel kommt immer wieder“ weiterlesen

Sieh, was von der Welt noch übrig ist …

Das Zombiefilm-Genre ist ein dankbares Feld, um die eigenen filmerischen Fähigkeiten zu erproben. Zu den ersten deutschen Horror-Undergroundproduktionen gehörten Zombiefilme wie „Zombie 90 – Extreme Pestilence“ , mit dem Andreas Schnaas 1990 debütierte. Die stillschweigende Überinkunft der Horrorfilmfans, die selbst zur Kamera greifen, scheint es seither zu sein, dass das Schaffen mit einem Film über Untote eingeweiht werden muss. Nun hat Jens Wolf mit „Noctem“ ebenfalls das Parkett betreten. „Sieh, was von der Welt noch übrig ist …“ weiterlesen

One Missed Call

Unheimliches trägt sich unter (vornehmlich weiblichen) japanischen Jugendlichen zu: Eine nach der anderen erhält einen mysteriösen Anruf aufs Handy, der nicht nur auch vom eigenen Handy kommt, sondern auch noch aus der näheren Zukunft und nichts anderes als den eigenen Tod überträgt. Der tritt in Folge auch meist recht pünktlich ein. Nachdem Yumis Freundeskreis nicht nur rapide geschrumpft ist, sondern auch sie selbst einen solchen Anruf erhalten hat, versucht sie der Sache zusammen mit dem jungen Natsumi auf den Grund zu gehen. Bald schon zeichnet sich ab, dass ein in der Vergangenheit nicht nur wohlwollend behandeltes Mädchen als Ursache für das paranormale Treiben in Betracht gezogen werden darf. „One Missed Call“ weiterlesen

Sisters

Der Horrorfilm bedient ein Kino des Verlässlichkeitsverlusts. Raum und Zeit kündigen sich gegenseitig ihre Synchronität auf, Geister aus der Vergangenheit lugen hinter Türen in das gegenwärtige Gefüge hervor. So gesehen ist Brian de Palmas im Jahr 1973 entstandener Sisters durch und durch konsequent, wie er Realitäten entwickelt, Übersichten – beispielsweise durch die typischen Splitscreens – gewährt, dann aber doch jede Gewissheit über Bord wirft und ein Szenario entwickelt, in dem souveräne Positionen nicht mehr möglich scheinen. Für den Betroffenen im Film, wie auch im Hier und Jetzt, das bei de Palma immer nur eine wackelige Kategorie darstellt, für den Zuschauer im Kinosaal. „Sisters“ weiterlesen

A Tale Of Two Sisters

Kim Jee-woons Drehbuch verbindet geschickt und durchaus kunstvoll die tragische Geschichte einer koreanischen Familie mit allerlei Genreversatzstücken und verstörenden Beschreibungen einer dysfunktionalen Psyche. Die schattenhafte Gestalt der toten Mutter, die zunächst grotesk verwachsen der jungen Su-mi erscheint (wie vieles wird auch diese Irritation später erklärt werden), der schleimig-durchnässte Körper, der sich aus Su-yeons Kleiderschrank erbricht oder etwa der expressive Gebrauch der Tonspur, der das subtile Grauen durch seine verstörenden, schrecklich verzerrten Kratz- und Kreischlaute zum Terror geraten läßt. „A Tale Of Two Sisters“ weiterlesen