Fantasyfilm

Der Fantasy-Film fristet schon von je her ein Schattendasein zwischen dem Horror- und dem Science- Fiction-Film. Das liegt augenscheinlich daran, dass die Sujets beider letztgenannter Genres verlockenderes Potenzial zu besitzen scheinen: futuristische oder grauenvolle Stoffe sind in der Publikumsgunst höher angesiedelt, als die Pittoresken irrealer Fantasiewelten.

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Auch Werner Herzog hat klein angefangen

Sie lässt immer noch auf sich warten, die große, umfassende Werner Herzog-Monografie, in der sein Werk nicht nur gewürdigt, sondern die auch analytisch Ansätze dazu geboten werden. Woran mag’s liegen? Sind Herzogs Filme zu opak oder im Gegenteil sogar zu offen(sichtlich) für eine Analyse? Anfänge gab es bereits in den 70er Jahren in motivgeschichtlich orientierten Veröffentlichungen im Hanser-Verlag. An einem liegt die Schweigsamkeit gegenüber dem »Opus Herzog« jedenfalls nicht: Werner Herzog ist nicht »out«, wie sich jetzt zu seinem sechzigsten Geburtstag wieder einmal zeigte. Im Berliner Filmhaus fand über das entfant terrible des Neuen Deutschen Films jüngst eine Ausstellung statt.

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Trash Visions

Trash (Abfall) ist – anders als im Heftthema der vorliegenden Ausgabe – auch in einem anderen medienwissenschaftlichen Diskurs zu verstehen – als Genre. Mit Trash (oder Schlock oder Sleaze) werden absichtlicht »günstig« produzierte Filme oder TV-Beiträge bezeichnet, die sich durch Eindimensionalität in Inhalt und Darstellung auszeichnen. Begonnen mit dem Horrorkino der 40er Jahre (den sog. »B-Picures«) hat sich bis heute eine Subkultur des Trash herausgebildet, die gerade durch ihre massenmediale Vervielfachung im Fernsehen zu einem nicht unwichtigen Genre geworden ist. Dort gesellen sich zu den erzählenden Werken Daily Talks, Spielshows, SitComs, Reality-TV-Shows und Dauerwerbesendungen, die sich allesamt darin ähneln, dass sie nach dem ökonomischen Prinzip (minimaler Input mit maximalem Ergebnis) hergestellt werden.

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Das ist eine harte Rede!

Daniel Fulda/Walter Pape (Hrsgg.): Das Andere Essen. Freiburg: Rombach 2001

„Das ist eine harte Rede / wer kann sie hören?“, werden die Jünger Jesu im Johannes-Evangelium der Lutherbibel zitiert, nachdem der Gottessohn ihnen vorgeschlagen hat: „Jch bin das lebendige Brot / vom Himel komen / Wer von diesem Brot essen wird / der wird leben in ewigkeit.“ Aus nicht unverständlichem Grund lehnen die Gläubigen solches Mahl empört ab, das sie zu Kannibalen machen soll und das auch heute noch im Zentrum des Abendmahls der katholischen Kirche steht: In der Transsubstanziation wird aus Wein und Keks Blut und Fleisch des Gottessohnes herbeigeredet, um es an die Gläubigen zu verfüttern.
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»Eine fremde, seltsame Welt«

Mit „A strange world. Das Universum des David Lynch“ liegt die zweite deutschsprachige Publikation über David Lynch von 1998 vor. Der Band enthält auf mehr als 300 Seiten Aufsätze verschiedener Autoren zum Werk des amerikanischen Regisseurs. In einem jedoch unterscheidet er sich von allen deutschsprachigen Veröffentlichungen: Die Beiträge sind sowohl von ihrer Sprache als auch von ihren Themen durchgängig (film-) wissenschaftlich gehalten. Somit bietet der Ludwig-Verlag nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Forschung sondern stellt auch gleichzeitig einen Ausschnitt derselben dar. Dass das Buch als Einführung in die Thematik daher ungeeignet ist, versteht sich von selbst.

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