Film und Reflexion

Ein Essay von Thomas Damberger

Der Einsatz von Filmen ist äußerst vielseitig. Der Film kann als Propagandamittel eingesetzt, als Unterhaltungsmittel verwandt, als Lehrmittel genutzt werden. Die verschiedenen Weisen, in denen uns der Film begegnet, sind eng verwoben mit seiner technischen Gestaltung, mit der Idee, welche im Film währt, mit der Bedeutung, die in den Film hineingelegt wird und durch seine Ausgestaltung zum Ausdruck kommen soll. Zugleich spielt das Verhältnis des Zuschauers zum Film für dessen Ankommen, dessen Wirken, eine wesentliche Rolle, was unweigerlich zu der Frage führt, wie wir einen Film wahrnehmen, was im Zuge der Wahrnehmung eines Films in uns und in unserem Verhältnis zum Film wirkt.

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Vom Nutzen der Bücherverbrennung & Co.

Es ist nicht gerade so, dass es dringend an der Zeit wäre, dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek endlich eine Präsenz in bewegten Bildern zu geben. Über den Lacanianer gibt es ganz im Gegenteil bereits eine Vielzahl an filmischen Abarbeitungen. Man erinnere sich etwa an Astra Taylors Königsportrait „Zizek!“ von 2005, bei dem sich erlernen ließ, dass der wuschelige Wirrkopf seine Unterhosen im Geschirrschrank aufhängt. Taylor war es auch, die ihn drei Jahre später in ihrer episodischen Philosophenansammlung „Examined Life“ auf die Müllkippe schickte, um den Marxisten darüber schwadronieren zu lassen, warum der Mensch angesichts des eigenen Abfalls in Transzendenzzustände fallen sollte, anstatt dem romantischen Gedanken der Liebe zur Natur nachzuhängen. Schließlich ist da noch „The Pervert’s Guide to Cinema„, in welchem Žižek selbst zum Erzähler wird und das tut, was er am Liebsten macht: Schwatzen, palavern, plappern über Film, auf Film, im Film.

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Žinema

Der Intellektuelle, vor allem der akademische Geisteswissenschaftler ist angeblich Bewohner des Elfenbeinturms, den er nur selten verlässt und dann auch nur, um einen Stapel Papier zu einem Verlag zu tragen, der daraus ein Buch macht, das keiner kaum einer mag. Zumeist aber brütet er weltfremd vor sich hin, weiß nicht, was im „richtigen Leben“ vor sich geht, ist kontaktscheu und selbstverliebt. Er lebt von den Brosamen der Gesellschaft, die diese ihm in Form von Stipendien-Geldern zuwirft und hangelt sich so mit Zweijahresverträgen durch sein Leben. So war es jüngst mal wieder zu lesen – dieses Mal im „Rheinischen Merkur“.

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