Take a look into the incredible mirror of lust!

Es ist ein bisschen absurd mit der Pornofilmrezeption. Seit Jahrzehnten ist der Pornofilm im Grunde allgegenwärtig; so manche Videothek wurde und wird von ihm und im Grunde zumeist nur von ihm am Leben erhalten, und während Eltern, Studienräte und Medienapokalyptiker in seiner erleichterten Zugänglichkeit per World Wide Web den Grundstein für die ganz sicher anstehende endgültige Verrohung der zur Zeit pubertierenden Nachkommenschaft zu erkennen meinen – warum hat eigentlich Michael Haneke noch keinen Film darüber gemacht? – ergreifen und umarmen ihn Subkultur, kulturelle Avantgarde und jedwede sexuelle Emanzipationsbewegung aus den Zwischen- und Grauzonen des queeren Spektrums immer wieder aufs Neue. Das Wort von der „Generation Porno“ macht inzwischen schon so lang immer wieder aufs Neue die Runde, dass sich eigentlich schon mehrere Generationen davon angesprochen fühlen müssten, und seit einigen Jahren experimentiert das (vom Rezensenten mitkuratierte) Pornfilmfestival Berlin jährlich mit immer wieder neuen Verschiebungen und Erweiterungen des Blickes auf die explizite Darstellung von Sexualität im Film, aus kommerzpornografischer wie aus dezidiert künstlerischer Perspektive kommend.

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Weniger ist mehr

Das „Metzler Film Lexikon“ ist ein Nachschlagewerk, das 500 bedeutende Werke der Filmgeschichte präsentiert. Sind 500 Filme viel oder wenig? Sicherlich wenig, wenn man das Ziel hat, zu jedem nur erdenklichen Movie zumindest irgendwelche Informationen finden zu können. Da ist man tatsächlich bei den einschlägigen Websites um einiges besser bedient. Sicherlich viel, wenn man sich durch die Lektüre des Bandes einen Überblick über die Filmgeschichte oder etwa die wichtigsten Regisseure verschaffen möchte.

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Lexikon, Kultur, Theorie

Ein Lexikon hat es in den Pantheon der Nachschlagewerke „geschafft“, wenn man es nicht mehr mit dem Titel, sondern mit dem Namen seines Autors oder Herausgebers zitiert und jeder weiß, was gemeint ist. So ist „der Wilpert“ zum Synonym für das „Lexikon der Weltliteratur“ geworden, wie „der Mittelstraß“ die „Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie“ benennt. Der Metzler-Verlag (aus dem letztgenanntes Nachschlagwerk stammt) stellt diesbezüglich einige prominente Nachnamen zum Nachschlagen zur Verfügung. Vor allem auf dem immer weiter und schneller wuchernden Gebiet der Kulturwissenschaften verschafft der Stuttgarter Verlag in den letzten Jahren Überblick.

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