ZaZa

Zaza ist eine Pariser Cabaret-Künstlerin, der die gesamte Männerwelt zu Füssen liegt. Sie aber hat nur Augen für den angesehenen (und wie sie später erfahren muss, verheirateten) Diplomaten Bernard. Diese Leidenschaft teilt sie mit ihrer Cabaret-Kollegin Florianne. Es entbrennt ein Konkurrenzkampf, bei welchem die beiden Damen in nicht gerade zimperlicher Weise um die Gunst Bernards werben. Doch wie nicht weiter verwunderlich, führen die amourösen Irrungen und Wirrungen nach einer Reihe, mitunter handfester Auseinandersetzungen letztendlich zu einem versöhnlichen Ende.

ZAZA, der erste Film den Allan Dwan mit Gloria Swanson drehte, ist ein Paradebeispiel für die golden era des Hollywood-Stummfilms der 20er Jahre. Einen grossen Teil des Lustgewinns zieht der Film aus der schwelgerischen Inszenierung luxuriöser Dekors und Kulissen, aufgelockert mit einem feinen Gespür für Rhythmus durch kleine Actioneinlagen, wie zum Beispiel einer schmissigen Prügelei zwischen Zaza und ihrer Konkurrentin. Der Film nimmt dabei immer eine leichte, augenzwinkernde Position ein, verhehlt nicht seinen Charakter als cineastische Zuckerwatte. Gloria Swanson geht in ihrer Rolle als Femme Fatale mit „mondänem Stil“ (Georg Seeßlen) wunderbar auf und changiert gekonnt zwischen teasing und hysterischen Tobsuchtsanfällen, in denen kein Objekt in der Nähe sicher vor ihr ist.

Die Livebegleitung an diesem Abend kam von Cora Frost und ihrer Band, die eine fantastische Untermalung des Films boten. In den turbulenten Szenen herrschten atonale Klänge vor, während ein melancholisches Gitarrenthema, das vor allem an Stücke der Instrumentalrocker Mogwai erinnerte, die ruhigen Stellen begleitete.

Zaza
USA 1923
Regie: Allen Dwan
Kamera: Harold Rosson
Darsteller: Gloria Swanson, H.B. Warner, Ferdinand Gottschalk,
Lucille La Verne, Mary Thurman

Florian Bülow

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