»Best Dream in the History of Dreams«

Der Videoclip-Regisseur Spike Jonze hat in zahlreichen Spielfilmen sein Talent als Erzähler skurriler Geschichten bewiesen. Zusammen mit Michel Gondry hat er die Filmästhetik um maßgebliche Ästhetiken des Musikvideos bereichert, dabei jedoch eine ganz eigene Sprache gefunden. Diese findet sich quasi kondensiert in seinem neuesten Werk, einem 30-minütigen Kurzfilm mit dem Titel „I’m Here“, der die Liebesgeschichte zweier Roboter in an „absolut world“ erzählt. Der Untertitel verrät bereits, dass es sich um einen Werbefilm handelt – für die Wodka-Marke „Absolut“; vom Getränk selbst ist in „I’m Here“ zum Glück nichts zu sehen. Jochen Werner und Stefan Höltgen haben den Film zusammen gesehen und einen Videopodcast dazu erstellt:

„»Best Dream in the History of Dreams«“ weiterlesen

Die Geburt des urbanen Grauens aus dem Musikfernsehen.

»Der Himmel über dem Hafen
hatte die Farbe eines Fernsehers,
der auf einen toten Kanal eingestellt ist.«
(William Gibson: Neuromancer)

»Ich will ihn schon die ganze Zeit davon überzeugen,
dass wir zusammen einen Zombiefilm machen.
Wenn Chris den drehen würde, wäre das der beste verdammte Zombiefilm ever.
Aber er macht sich zuviel Gedanken um sein Bild in der Öffentlichkeit
und will nicht so recht.«
(Aphex Twin)

„Die Geburt des urbanen Grauens aus dem Musikfernsehen.“ weiterlesen

Walken, dancin’

»Man braucht das Lob des amerikanischen Filmmusicals nicht mehr zu singen; hinter dem Schein von Leichtigkeit richtet sich der Realismus gerade dort umso nachdrücklicher ein, und wenn man die bewegendsten Kinoszenen aufzählen sollte, müsste man nicht wenige der Gesangskomödien Hollywoods zitieren; nach einigen Refrains und einigen Tanzschritten bekommen die Trennung zweier Liebender oder zwei, drei Tränen ein anderes Gewicht.« (François Truffaut)

„Walken, dancin’“ weiterlesen

Der Kollaps des White Trash

Spun, USA/Schweden 2002, Jonas Åkerlund

Jonas Åkerlund lässt in Spun die Zeichenwelt des White Trash förmlich implodieren. Vielleicht ist ja seine Vergangenheit als Schlagzeuger des schwedischen Black-Metal-Urgesteins BATHORY in den 80ern Jahren die beste Voraussetzung hierfür. War es doch diese, ironischerweise, wohl weißeste aller Musikspielarten, die den erdigen, ehrlichen Rock wieder mit Metaphysik und einem Spiel mit den Zeichen auflud und sich, für viele Anhänger, als Ersatzreligion installierte. Es mag wirklich diesem biografischen Detail geschuldet sein, dass sich SPUN souverän in erster Linie – auch mittels eines hektischen, nervösen Schnitts – auf die zeichenhaften Details der Alltagskultur jenes White Trash konzentriert. „Der Kollaps des White Trash“ weiterlesen