Operation misslungen, Patient lebt

Für Eli Roth war „Cabin Fever“ ein Einstand nach Maß: Aufgrund der Verbindung des Regisseurs mit David Lynch mit einigen Vorschusslorbeeren gestartet, entwickelte sich der Film zum Love-it-or-hate-it-Phänomen, schienen sich die positiven und negativen Stimmen gegenseitig anzustacheln und überbieten zu wollen. Die so entfachte Meinungsschlacht stand kaum noch in einem angemessenen Verhältnis zur Bedeutung und Qualität des Films, den man unter anderen Umständen wahrscheinlich einfach egal gefunden hätte, so aber mindestens als Geniestreich, Kultklassiker oder filmisches Verbrechen titulieren musste, um gehört zu werden. Für Roths weiteren Werdegang mit „Hostel“ und „Hostel 2“ kann man diese Rezeptionsgeschichte als treffenden Prolog verstehen und auch für den Vertrieb Lions Gate hätte „Cabin Fever“ der Startschuss für ein neues erfolgversprechendes Franchise sein können. „Operation misslungen, Patient lebt“ weiterlesen

Vorwärts in die Vergangenheit

Schon wenn das Bild während der Creditsequenz von „The House of the Devil“ einfriert und der Titel in großen gelben Lettern eingeblendet wird, weiß man, dass man sich hier in einem Film befindet, der den Horrorfilmen der Siebziger Tribut zollt. Das macht Ti Wests Film noch nicht zu etwas Besonderem, gab es doch in den letzten Jahren eine regelrechte Schwemme von Filmen, die mit dem Etikett „Retro“ versehen wurden. Doch während etwa ein Regisseur wie Rob Zombie Motive und Elemente des Horrorfilms vergangener Jahrzehnte zitiert, um sie dann in einen zeitgenössischen Kontext zu transplantieren, gelingt West die perfekte Simulation eines längst vergangenen Stils und damit paradoxerweise einer der originellsten, unheimlichsten und effektivsten Horrorfilme der vergangenen Jahre. „Vorwärts in die Vergangenheit“ weiterlesen