Nummer 6 gibt nicht auf

Als der TV-Sender ARTE im Herbst vergangenen Jahres die Serie „The Prisoner“ ausstrahlte und dabei auch die im deutschen Fernsehen bislang noch nicht gezeigten Folgen integrierte, kochte ein Kulturphänomen hoch, das, bis auf bei wenigen, wohl schon etwa 40 Jahre lang vergessen gewesen ist. Das Initial-Ereignis des TV-Mystery-Thrillers aus den späten 1960er-Jahren, „Nummer 6“ (wie die Serie hierzulande betitelt wurde) war lange Zeit von den Bildflächen verschwunden. Eine überteuerte DVD-Edition, längst vergriffen, gab es zwar, aber erst die jetzige Aufbereitung der Serie im Rahmen des „The 60s“-Themenmonats bei ARTE verschaffte wieder Zugang zur ihr und eine Würdigung, die erst jetzt im Rückblick möglich war. KOCH Media hat die Serie vor kurzem auf DVD und Blu-ray-Disc veröffentlicht und sorgt so für fortgesetzte Rezeption.

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The Jacket

Thomas Elsaesser kommt in seinem Essay „Was wäre, wenn du schon tot bist?“ auf eine Reihe von Filme zu sprechen, die sich, meist in motivischer Anlehnung an den film noir, mit den Verlust des Gedächtnisses und der damit verbundenen Krise männlicher Identität beschäftigen. Wichtig ist für ihn, dass sich diese Filme, zu denen er unter anderem „Fight Club“, „Lost Highway“ oder „Memento“ zählt, mit der Annahme des Todes des Helden beschäftigen, der sich durch sein Vergessen symbolisch immer auf der Seite der bereits Gestorbenen bewegt. Im Zuge dessen prägt er den Begriff des „post-mortem“-Kinos, Filme also die sich mit dem Vergessen, dem Bemühen um die Wiederholung des Vergessenen und dem Tod auseinandersetzen. Dieses Verhältnis von Vergessen, Wiederholen und Tod bestimmt auch John Mayburys Film „The Jacket“, der in Kürze auf DVD erscheinen wird.
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