Berlinale 2011 – Let’s Dance!

Dass ein Dokumentarfilm – und zu diesem Genre zählt Wim Wenders‘ „Pina“ – nicht immer eine stringente Erzählung oder gar einen Handlungsbogen besitzt, liegt in der Natur der Sache. Es ist einer Doku daher aber umso höher anzurechnen, wenn sie es schafft, aus einem Sujet, das für den Rezipienten bis dahin nicht von Interesse war, das Maximale rauszuholen und ihn doch bis zu einem gewissen Grade involviert. Nur ist das bei „Pina“ leider nicht der Fall.

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Walken, dancin’

»Man braucht das Lob des amerikanischen Filmmusicals nicht mehr zu singen; hinter dem Schein von Leichtigkeit richtet sich der Realismus gerade dort umso nachdrücklicher ein, und wenn man die bewegendsten Kinoszenen aufzählen sollte, müsste man nicht wenige der Gesangskomödien Hollywoods zitieren; nach einigen Refrains und einigen Tanzschritten bekommen die Trennung zweier Liebender oder zwei, drei Tränen ein anderes Gewicht.« (François Truffaut)

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CHICAGO

CHICAGO ist – wie sollte es auch anders sein, es handelt sich ja nunmal um ein Musical – ein lustvolles Spiel mit Künstlichkeit und Authentizität. Aber das Schöne (und vor allem: interessante) daran: Der Film bricht die Logik seiner Erzählung nicht allein genretypisch durch plötzlich einsetzenden Gesang und Tanzeinlagen, nein, er erzählt vielmehr anhand einer pfiffigen Doppelung von Erzählung und Musiksequenzen von eben diesen Brüchen und dass Künstlichkeit immer auch aus dem Authentischen heraus geschaffen wird. Dies hat er den – deswegen natürlich nicht schlechten – jüngeren Genre-Vertretern wie DANCER IN THE DARK, dessen Einlagen als eskapistische Traumbilder gezeichnet werden, 8 FRAUEN, der seine Einlagen wiederum als Teil des Authentischen im Inszenatorischen betrachtet wissen möchte, und MOULIN ROUGE, der ein komplett fiktionalisiertes Gebilde darstellt, voraus.
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