Am 24. Januar 1961 war über North Carolina ein B-52-Bomber abgestürzt, der Wasserstoffbomben mit der Sprengkraft von 24 Megatonnen geladen hatte, die sich beim Absturz aktiviert hatten. Hätte nicht die letzte Sicherheitsstufe den Zündvorgang abgebrochen, wäre es die stärkste von den USA ausgelöste Kernwaffenexplosion gewesen. Am 30. Oktober des selben Jahres erzeugten die Sowjets auf der Insel Nowajala Semlja die größte jemals von Menschen verursachte Explosion. Die Wasserstoffbombe „Tsar“ mit einer Sprengkraft von 57 Megatonnen TNT-Sprengstoff erzeugte eine derart gewaltige Detonation, dass die seismischen Wellen noch nach ihrer dritten Erdumrundung messbar waren. Im November 1961 startete der britische Film „Der Tag, an dem die Erde Feuer fing“ in den Kinos.
»Everything is moving!«
27 Jahre nach George A. Romeros Seuchen-Film „The Crazies“ erscheint das Hollwood-Remake desselben, bei dem Romero ausführender Produzent war, dessen Existenzgrund er aber laut einer Interview-Aussage nicht ganz verstanden hat. Jörg Buttgereit, Jochen Werner und Stefan Höltgen haben den neuen „Crazies“-Film in der Originalfassung gesehen und im Anschluss im Foyer der Berliner „Astor“-Filmlounge einen Podcast dazu aufgenommen, der einen Vergleich mit dem Original anstellt und die Frage aufwirft, ob der neue „Crazies“ vielleicht der Missing Link zwischen „Night of the Living Dead“ und „Dawn of the Dead“ sein könnte.
Katastrophenfilme
Manfred Hobsch: Das große Lexikon der Katastrophenfilme., Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2003
Nicht nur die Größe der Leinwand macht das Kino „bigger than life“, auch die darauf gestrahlten Spektakel lassen die Koordinaten des Alltags oft weit hinter sich. Besonders Katastrophen in allen Facetten und Erscheinungsformen gehören zu den sensationellen Dauerbrennern der Filmgeschichte: Die Darstellung sorgt für aufsehenerregende und gut vermarktbare Schauwerte, die das Publikum im sicheren Saal erstaunen und erschaudern lassen, die mit der Katastrophe einhergehende Schilderung persönlicher Schicksale sorgt für emotionale Rührung, das in der Regel siegreiche Überwinden für Triumphgefühle. Und natürlich lassen sich rückblickend auch ganz vortrefflich gesellschaftliche Diskurse anhand der Filme ablesen. Ob nun in den 50ern die Angst vor den Kommunisten den Ufos die Genese im Kinosaal bescherte, ob in den 90ern unbändige Naturgewalten die Metropolen bedrohten oder ob Godzilla über Jahrzehnte hinweg, ähnlich den Atombomben auf Hiroshima oder Nagasaki, jede nennenswerte Siedlung Japans platt walzte: Immer ist die filmische Erzählung von der Katastrophe auch die sozialer Befindlichkeiten und Selbstverständnisse.
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