Contemplating the Complexity of Life

Mit „Universal Soldier“ von 1992 hat der schwäbische Blockbusterregisseur Roland Emmerich seinen vielleicht einzigen wirklich intelligenten Film geschaffen. Im Gegensatz zu späteren, ultrateuren Werken wie den (natürlich gleichwohl großartigen) apokalyptischen Opern „The Day after Tomorrow“ und „2012“ traf dort das schamlos Plakative seiner Inszenierung noch nicht auf eine gewaltsam nivellierte, familienfreundlich-biedere Narration, sondern kreierte im Zusammenspiel mit dem trashig-exploitativen Gestus der am teureren Rand des B-Pictures entlang navigierenden Narration eine Reibungsfläche, deren durchaus produktive Spannungen in einem grandiosen Shootout von grotesker Komik in einem Einkaufszentrum kulminierten. Das Einzige, was „Universal Soldier“ zur endgültigen Großartigkeit vielleicht noch fehlte, war ein Gespür für jene Bewegungspoesie, die den besten Filmen des Actiongenres zu eigen ist – eine Poesie, die in der ganz und gar geradlinigen Inszenierung des Regiepragmatikers Emmerich keinen Raum hat.
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»I had a Dream«

Die besten Ideen kommen Gustave Klopp (Guillaume Canet) – kurz: Gus – im Schlaf. Und davon hat er mehr als genug, denn Gus ist Narkoleptiker. Wo er steht und geht fällt er unvermittelt in tiefen Schlaf. Das führt dazu, dass er seit Jahren keinen Job hat und auf Kosten seiner Frau Paméla (Zabou), zusammen mit deren Sohn aus erster Ehe (Vincent Rottier) lebt. Paméla hat ihr „halbes Leben“ langsam satt: tagsüber schläft Gustave und kommt seinen Pflichten als Ernährer nicht nach, nachts ist er wach, aber nicht im Schlafzimmer und kommt seinen Pflichten als Ehemann nicht nach. Und so schaut sich Paméla bereits nach einem neuen Gefährten um, als Gus eine traumhafte Idee in die Tat umzusetzen versucht: Seine in den narkoleptischen Phasen durchlebten Träume sind besonders schillernd, witzig und unterhaltsam und inspirieren den Träumer, daraus Comics zu machen.
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