Grün wie die Hoffnung

„Wo ist meine Stimme?“, fragen Azadeh und Kaveh. Die Wahlen am 12. Juni 2009 sollten dem Land den Wandel bringen. Doch der politische Umschwung war ein anderer, als die Anhänger von „The Green Wave“ gehofft hatten. Der gemäßigte Kandidat Mir Hossein galt als zukünftiges Staatsoberhaupt des Iran. Stattdessen gewann sein fundamentalistischer Gegner mit einem Erdrutschsieg. Der Goldene Bär der Berlinale für „Nader and Simin“ rückt Ali Samadi Ahadis politische Doku-Fiction besonders ins Blickfeld – auch das von Lida Bach.

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Berlinale 2011 – Bärenstark

Wahrheit und Schuld – um diese beiden zentralen Themen geht es in Asghar Farhadis brillantem Drama „Nader and Simin, A Separation“ („Jodaeiye Nader az Simin“). Die Wahrheit wird sich – wie in Akira Kurosawas Klassiker „Rashomon“ – als eine Frage der Perspektive erweisen. Oder anders gesagt: Als ein Puzzle, dessen einzelne Teile zusammen kein kohärentes Bild ergeben. Die Schuldfrage wiederum gestaltet sich zunehmend unentscheidbarer: In „Nader and Simin, A Separation“ gibt es nicht einfach nur gerechtfertigte oder kriminelle Handlungen, sondern auch solche, die zugleich gerechtfertigt und kriminell sein mögen. Das Justizsystem, welches über Recht und Unrecht zu entscheiden hat, offenbart angesichts solcher Veruneindeutigungen seine fundamentale Unfähigkeit, eine offene, vielschichtige Wirklichkeit nach rigide vorformulierten Paragraphen zu beurteilen. „Berlinale 2011 – Bärenstark“ weiterlesen