Insane Clown Posse

„Kann ich mein Kostüm ausziehen?“, fragt der Clown bevor er Francos vorrückende Soldaten aufhalten soll. Nein, anlassen solle er es, befiehlt der Rebellenführer – angesichts eines solchen Aufzuges würden sich die feindlichen Truppen „vor Angst in die Hosen machen“. In der Tat ist die Angst vor Clowns (Coulrophobie) erstaunlich weit verbreitet: In psychologischen Studien wurde herausgefunden, dass zahlreiche Kinder sich vor Clowns fürchten, obwohl die Eltern ja gerade glauben, ihrem Nachwuchs mit dem Besuch eines Clown-Auftritts Freude zu bereiten. Diese Angst wird von Horrorfilmen wie der Stephen-King-Adaptation „It“, „House of 1000 Corpses“ oder „The Devil’s Rejects“ ausgebeutet. In der spanischen Zirkus-Groteske „A Sad Trumpet Ballad“ („Balada triste de trompeta“) hört man, bevor die ersten Bilder einsetzen, Kinder in einer Mischung aus Faszination und Furcht schreien. „Insane Clown Posse“ weiterlesen

Pornfilmfestival Berlin 2010 – Meat

Fleisch. Lust. Fleischeslust. Die Lust auf Fleisch. Die Doppeldeutigkeit des Wortes ‚Fleisch‘ steht im Zentrum des niederländischen Films Meat, der die Lust auf den Verzehr tierischen Fleisches mit dem Begehren nach lebendigem, sexuell konsumierbaren Fleisch verbindet. Diese Ambivalenz lässt sich aus dem nahezu deutsch klingenden Originaltitel Vlees wesentlich besser ablesen als aus dem internationalen Titel Meat. Schließlich nimmt das Englische ja gerade jene Trennung (meat – das essbare Fleisch des Tieres / flesh – das Fleisch am Körper des Menschen) vor, die im Deutschen so nicht existiert. In der deutschen Sprache wird – vielleicht zu Recht – nicht differenziert zwischen dem Fleisch des Tieres und dem Fleisch des Tieres namens Mensch. Ganz im Gegenteil: Sie setzt sogar das „Verschlingen“ des tierischen Fleisches mit der Raserei erotischer Lust gleich: „Ich könnte dich auffressen“, heißt es nicht umsonst auf dem Höhepunkt sexueller Erregung.
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