Geist und Gehirn

Ghost Machine
(UK 2009)
Regie: Chris Hartwill; Buch: Sven Hugh, Malachi Smyth; Musik: Bill Grishaw; Kamera: George Richmond; Schnitt: Emma Gaffney, Dayn Williams
Darsteller: Sean Faris, Rachael Taylor, Luke Ford, Joshua Dallas, Halla Vilhjálmsdóttir, Sam Corry, Richard Dormer, Jonathan Harden
Länge: 89 Minuten
Verleih: n. n.

Der im VidCast erwähnte Essay zu Geistern aus dem Computer findet sich unter diesem Link.

»I would give my love to thee«

„Wir gehörten nicht zu diesen Menschen, diesen glücklosen Menschen, denen grundlos schreckliche Dinge passieren.“ – Diese Worte aus dem Mund der 14-jährigen Susan Salmon muten seltsam an, da es die Worte eines toten, eines ermordeten Mädchens sind. Im Laufe des Filmgeschehens beginnt man jedoch zu begreifen, warum ihre Einschätzung gilt, trotz dieses schrecklichen Ereignisses, das die Familie zu zerreißen droht.
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Der Berg flucht!

Mit Survival-Horror-Spielen für Nitendos Wii-Konsole ist es nicht so weit her. Zuletzt sind Titel wie „Ju-on“ oder „Silent Hill: Shattered Memories“ beim Versuch, das Genre für die eher beschränkten audiovisuellen Möglichkeiten der Konsole zu adaptieren und dabei deren Stärke, die Bewegungssteuerung, zu integrieren, gescheitert. Umso gespannter durfte man auf einen neuen Titel des Genres sein, der von Koch Media im Fahrwasser des dort ebenfalls kürzlich erschienenen Bergsteiger-Backwood-Horrorfilms „High Lane“ angekündigt wurde – und der deshalb auch hier als Paratext des Films vorgestellt werden kann: „Cursed Mountain“. Dass das Spiel dann doch kaum etwas mit dem Film zu tun hat, kann angesichts seiner recht ausgefeilten, „filmreifen“ Dramaturgie allerdings vernachlässigt werden.

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Leichen im Keller

Zwei tragende Themen gibt es in diesem Film: Die Erinnerung (oder sagen wir: die Vergangenheit) und das „Dahinter“. Und natürlich besteht ein Zusammenhang: Was, wenn sich etwas hinter der Erinnerung an die Vergangenheit verbirgt? Eine Vergangenheit etwa, an die sich nicht erinnert werden will. Verdrängung also, Sigmund Freud, all diese Dinge. „Leichen im Keller“ weiterlesen

Keine runde Sache

In älteren Mathebüchern findet man häufig die klassische Textaufgabe mit der Schnecke und dem Brunnen: In einem 8 Meter tiefen Brunnen sitzt eine Schnecke. Jeden Tag schafft sie es, den Brunnenschacht sechzig Zentimeter hinaufzukriechen. Nachts rutscht die Schnecke aber wieder die Hälfte der zurückgelegten Strecke hinunter. Wann wird die Schnecke aus dem Brunnen herauskriechen können? Lässt man den mathematischen Subtext beiseite, so kann man aus dieser Geschichte immerhin noch lernen, dass das, was aus einem Brunnen herauskriecht, zwar mit Rückschlägen leben muss, aber letztlich doch irgendwann ans Ziel kommt.
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Der Nebel kommt immer wieder

Antonio Bay ist ein Fischerstädtchen an der kalifornischen Küste mit Kirche, Krämerladen und sogar einem eigenen Radiosender, der in einem alten Leuchtturm untergebracht ist. Doch wie so viele Kleinstädte im Horrorfilm wird auch die Idylle von Antonio Bay durch ein dunkles Geheimnis kontrastiert: Vor einhundert Jahren lockten sechs habgierige Strandpiraten durch ein falsches Leuchtfeuer ein ein mit Gold beladenes Schiff in die Klippen. Die Mannschaft ertrank und das Gold wurde ich der Kirche des noch jungen Ortes versteckt. Kurz vor der 100-Jahr-Feier passieren seltsame Dinge in Antonio Bay. Wie von Geisterhand bewegen sich Gegenstände und Möbel, Autos beginnen zu hupen, obwohl niemand darin sitzt und ein Fischkutter gerät in einen plötzlich aufziehenden Nebel und kehrt nicht mehr zurück in den Hafen. Als man das Schiff am nächsten Tag vor der Küste treibend findet, sind fast alle Seeleute davon spurlos verschwunden – nur eine Leiche, die aussieht, als hätte sie bereits Jahre lang unter Wasser gelegen gibt Rätsel auf. Doch diese Rätsel zu lösen bleibt keine Zeit. Denn der Nebel, der das Schiff verschlungen hatte, bewegt sich nun auf Antonio Bay zu. In ihm sind die Geister des vor hundert Jahren versenkten Schiffes und sie fordern ihr Gold zurück … und Rache. „Der Nebel kommt immer wieder“ weiterlesen