Korrekturbomben

Am 24. Januar 1961 war über North Carolina ein B-52-Bomber abgestürzt, der Wasserstoffbomben mit der Sprengkraft von 24 Megatonnen geladen hatte, die sich beim Absturz aktiviert hatten. Hätte nicht die letzte Sicherheitsstufe den Zündvorgang abgebrochen, wäre es die stärkste von den USA ausgelöste Kernwaffenexplosion gewesen. Am 30. Oktober des selben Jahres erzeugten die Sowjets auf der Insel Nowajala Semlja die größte jemals von Menschen verursachte Explosion. Die Wasserstoffbombe „Tsar“ mit einer Sprengkraft von 57 Megatonnen TNT-Sprengstoff erzeugte eine derart gewaltige Detonation, dass die seismischen Wellen noch nach ihrer dritten Erdumrundung messbar waren. Im November 1961 startete der britische Film „Der Tag, an dem die Erde Feuer fing“ in den Kinos.

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»Everything is moving!«

27 Jahre nach George A. Romeros Seuchen-Film „The Crazies“ erscheint das Hollwood-Remake desselben, bei dem Romero ausführender Produzent war, dessen Existenzgrund er aber laut einer Interview-Aussage nicht ganz verstanden hat. Jörg Buttgereit, Jochen Werner und Stefan Höltgen haben den neuen „Crazies“-Film in der Originalfassung gesehen und im Anschluss im Foyer der Berliner „Astor“-Filmlounge einen Podcast dazu aufgenommen, der einen Vergleich mit dem Original anstellt und die Frage aufwirft, ob der neue „Crazies“ vielleicht der Missing Link zwischen „Night of the Living Dead“ und „Dawn of the Dead“ sein könnte.

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Civil Defense Cinema

Als „Panik im Jahre Null“ im Juli 1962 seine Premiere in den US-amerikanischen Kinos hatte, dürfte kaum ein Zuschauer geglaubt haben, es handele sich bei dem Film des Schauspielers Ray Milland um einen bloßen Science Fiction. Wenige Wochen zuvor hatten die USA in der Türkei Atomraketen stationiert, die die UdSSR bedrohten; in der Startwoche des Film verschoben die Sowjets zigtausende ihrer Soldaten nach Kuba und stellten dort nun ebenfalls Atomraketen auf, die gegen die USA gerichtet waren. Die Kubakrise nahm ihren Lauf und es sah ganz so aus, als habe Milland in seinem Film den mehr als möglichen Ausgang derselben – nämlich den Atomkrieg – vorweg genommen. Jetzt, über 40 Jahre später, wirkt „Panik im Jahre Null“ wie ein typisches Film-Dokument dieser Zeit – weniger wie ein Spielfilm als wie ein Civil-Defense-Lehrfilm.

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Higher Tension

Nach dem sagenhaft guten, jedoch viel diskutierten und -zensurierten „High Tension“ musste man sich schon fragen, ob Alexandre Aja seinem Stil treu bleiben kann – einem Stil, der sich durch vollständige Kompromisslosigkeit in puncto Gewaltinszenierung (und damit ist nicht nur deren bildliche Darstellung gemeint) und Narrations-Apokalypse auszeichnet. Durch die sehr nah am 1977er Original orientierte Erzählung von „The Hills have Eyes“ sind der Plot- und Figurenentwicklung in „The Hills have Eyes“ natürlich einige Grenzen gesetzt. Diese kompensiert und überschreitet Aja jedoch in seiner Inszenierung.
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