Filmische Vernichtung

Wie schwierig und gleichzeitig interessant es sein kann, filmisch das Nichts zu thematisieren, hatte Vincente Natali bereits 2003 in „Nothing“ gezeigt: Zwei Freunde stellen eines Morgens fest, dass die Welt um ihr Haus herum verschwunden ist und einer weißen Unendlichkeit Platz gemacht hat. Schon nach kurzer Zeit war für den Zuschauer klar: Dieses Nichts mag zwar ein dys- bzw. atopisches Setting sein, mehr jedoch ist es eine soziale Parabel, denn woran die beiden Freunde schließlich am meisten zu kauen haben, ist die mit dem Nichts einhergehende Isolation, die Ein- bzw. Ausgeschlossenheit aus der Mitwelt. Was dieses Thema angeht, macht Mark Fitzpatricks Film „The Nothing Men“ zwar nichts Neues, er holt das Thema jedoch zurück ins Reale.

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Natural Boll Killer

Es sei ein Film, den er selbst gern im Kino sehen würde, kündigt Uwe Boll vor der Pressevorführung von „Rampage“ das Folgende an – und derjenige, der das Werk des Wermelskirchner Ausnahme-Regisseurs kennt, dürfte schon das schlimmste ahnen. In der Vergangenheit hat er sich vor allem durch seine filmischen Videospiel-Adaptionen den Ruf eines der schlechtesten Regisseure aller Zeiten erarbeitet – und das hat bei ihm, anders als etwa bei Ed Wood, keineswegs einen liebevollen Unterton. Ungeachtet beinahe vieler ästhetischer Konventionen, aber auch oft genug frei von erzählerischem und filmischem Talent poltert Boll mit Mixups aus Horror, Action, Komödie, Märchen und anderen Filmgenres über die Leinwand und fordert diejenigen Kritiker, die das nicht zu würdigen wissen und ihn in Bausch und Bogen verreißen, auch schon einmal zu einem Box-Duell heraus. „Rampage“ enthält einiges der Boll’schen Wut auf die Filmwelt und ist der Regisseur auch noch so sehr bemüht, seinen Film als Parabel zu verkaufen: Man glaubt es ihm aus verschiedenen Gründen nicht.

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