Hackfresse

FFF 2006Ganz wie seine blutrünstigen Titelhelden ist der Slasherfilm einfach nicht totzukriegen. Auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest widmeten sich mit HATCHET, dem thailändischen Vertreter SCARED, dem selbstreflexiven BEHIND THE MASK und Gregory Darks SEE NO EVIL gleich vier Filme dem kreativen Morden.

Darf man die beiden letztgenannten – so unterschiedlich sie auch sind – zu den postmodernen Vertreter des Genres zählen, stehen über HATCHET die blutroten Lettern „Old School“. Schon bei den Anfangscredits ist klar, wolang der Hase läuft: Zu den Darstellern zählen Robert Englund, Kane Hodder (Doppelrolle) und Tony Todd, die Effekte stammen von John Carl Buechler.

Große Innovationen sollte man von dieser Schauermär um den entstellten Victor Crowley, der einst in den Sümpfen um New Orleans umkam und dessen Rachegeist nun alles niedermetzelt, was ihm über den Weg läuft, also nicht erwarten. Stattdessen darf der Nerd aber zahlreiche äußerst blutige Splattereinlagen beklatschen, die allesamt von dem Vorsatz geprägt sind, auf den Einsatz von CGIs zu verzichten. Wenn Latexdummies mit gezielten Axthieben gespalten werden, Prosthetics abgerissen, Leiber durchbohrt und Köpfe zersägt werden, fühlt man sich tatsächlich an die seligen Achtziger erinnert, als Jason Voorhees unter der Regie von Joseph Zito zeigte, was eine FORKE DES TODES ist.

Natürlich kann auch Regisseur Adam Green dem Zeitgeist nicht ganz entsagen: Er und seine Protagonisten kennen die Regeln des Spiels und wissen das Geschehen entsprechend zu kommentieren. Diese beiden Seiten wollen leider nicht so richtig harmonieren, die Zeitreise ins Jahr 1984 scheitert letztlich doch an den Erzählkonventionen des gegenwärtigen Jahrzehnts. Das hat wohl auch der Regisseur gemerkt: HATCHET endet jedenfalls so abrupt, dass man den Eindruck gewinnen könnte, er habe aus heiterem Himmel das Handtuch geschmissen.

Hatchet (USA 2006)
Regie: Adam Green, Drehbuch: Adam Green, Kamera: Will Baratt, Musik: Andy Garfield, Schnitt: Christopher Roth
Darsteller: Joel Moore, Tamara Feldman, Deon Richmond, Robert Englund, Kane Hodder, Tony Todd
Länge: ca. 82 Minuten
Verleih: Epstein, Levinson, Bodine, Hurwitz and Weinstein

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.