Arturo Bandini ist ein italiensich-stämmiger Schriftsteller, der im Los Angeles der 1920er/30er Jahre seine Karriere zu entwickeln versucht. Das einzige, was ihm fehlt ist ein interessantes Thema. Damit geht es ihm ähnlich wie dem Film, der von ihm erzählt.
Das einzige Ereignis von dem beide zu berichten haben, ist die Hassliebe Aurturos zu der mexikanischen Einwandererin Camilla. Diese wiederum ist bemüht, nicht nur ihren sozialen Status in der immigrantenfeindlichen Gesellschaft zu stärken, sondern auch sich als Person und Frau akzeptiert zu sehen. Den unentschlossenen Eskapaden und dem Hin und Her Arturos setzt sie immer wieder die Forderung nach einer stabilen Biografie entgegen. Als beide zusammen in ein abgelegenes Haus am Meer ziehen, scheint sich die Beziehung erstmals zu entwickeln. Doch Arturo gelingt es nicht, sich zu seiner mexikanischen Geliebten zu bekennen und diese brütet eine Krankheit aus, die der Beziehung ein jähes Ende setzt.
Was „Ask the Dust“ an Erzählung bietet, ließe sich in einen wenige Minuten dauernden Kurzfilm kondensieren. Eindimensional folgt er allein der Entwicklung der Beziehung seiner Protagonisten, die aber weder in sich noch für eine Erzählung Potenzial bietet. So ist der fast zweistündige Film darauf angewiesen, seinen beiden Hauptdarstellern das abzuverlangen, was das Drehbuch nicht zu liefern in der Lage ist. Dies gelingt vor allem Salma Hayek, die sich selbst als stachelige mexikanische Wüstenrose geriert und damit eine gewisse widersprüchliche Erotik und Faszination ausstrahlt. Leider wird auch diese Figur von einer Standardsituation in die nächste gejagt, denn das Bild der „temperamentvollen mexikanischen Wüstenrose“ ist eben selbst nur ein Klischee, dem innerhalb der Erzählung geringe Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Alles, was sie und Arturo erleben, lässt sich bis in einzelne Einstellungen hinein vorhersagen.
„Ask the Dust“ ist damit leider ein nur unterdurchschnittlicher Film geworden, der es weder vermag, den entbehrungsreichen Weg eines Schriftstellers hin zum Erfolg, noch den leidensvollen Weg einer Emigrantin hin zur sozialen Anerkennung interessant oder gar realistisch zu beschreiben. Sowohl die Möglichkeit, eine melodramatische Geschichte zu erzählen als auch die zeitgenössischen Probleme von USA-immigranten plastisch darzustlellen verspielt er damit.
Ask the Dust
(USA 2006)
Regie & Buch: Robert Towne; Musik: Ramin Djawadi & Heitor Pereira; Kamera: Caleb Deschanel; Schnitt: Robert K. Lambert
Darsteller: Colin Farrell, Salma Hayek, Donald Sutherland, Eileen Atkins, Idina Menzel u.a.
Länge: 117 Minuten
Verleih: Highlight
Die DVD von Highlight
Bild: Widescreen (16:9)
Ton: DTS / DD 5.1
Sprache: Deutsch, Englisch
Bonusmaterial: Making of (ca. 14 Min.), Darstellerinfos
FSK: ab 12 Jahre
Preis: 8,97 Euro