Schrei mal drei

Mit seinem Film „Scream“ hat Wes Craven 1996 ein schon beinahe beerdigtes Subgenre des Horrorfilms zurück auf die Leinwände gerufen: den Slasherfilm. Craven ging dabei geschickt vor: Die durch Jonathan Demmes „Silence of the Lambs“ (1991) ausgelöste Renaissance des Horrorfilms nutzte er, um mit seinen hervorragend produzierten und besetzten Film die neuen Fans des Genres zu gewinnen. Durch einen Plot, der von Genrezitaten und Anspielungen an Horrorklassiker nur so wimmelt, begeisterte er die alten Horrorhasen.

Cravens Drehbuchautor und eigentlicher Scream-Erfinder Kevin Williamsen wusste bereits beim ersten Teil, dass Scream auf jeden Fall eine Trilogie werden würde: Und so entstanden 1997 und 2000 „Scream 2“ und „Scream 3“. Auch sie hatten sich voll und ganz dem Selbstreflexiven und dem Zitat verschrieben – leider jedoch mit zunehmend-abnehmender Spannung und Originalität. Dass sie dennoch zum Kassenerfolg wurden, lag vor allem darin begründet, dass sich die Filme an ein vornehmlich jugendliches Publikum richteten: Sowohl die Erzählung (situiert in Highschools und Colleges) als auch die Protagonisten (Neve Campbell, Drew Barrymore, Sarah Michelle Gellar und andere) bildeten ein ideales Identifikationsangebot für die Jugendlichen. Das erkannte auch der deutsche Verleiher, der alle drei Scream-Teile mit einer Alterfreigabe „ab 16 Jahren“ in die Kinos und auf DVD heraus brachte.

Daraus resultierte, dass zumindest der erste Teil, der hier in Deutschland als „jugendgefährdend“ von der Bundesprüfstelle indiziert wurde, in einer geschnittenen und einer ungeschnittenen Fassung auf dem Markt erhältlich ist. Für die 1997 von Kinowelt veröffentlichten DVD-Boxen der Serie bedeutete dies, dass die Box mit der ungekürzten Fassung des ersten Teils komplett indiziert werden musste. In der anderen, die ab 16 Jahren freigegeben wurde, ist lediglich die zensierte Fassung von „Scream“ und „Scream 2 (der ab 18 Jahren freigegeben ist) enthalten. Ebenso ist man leider auch bei der Wiederveröffentlichung auf Blu-ray-Disc verfahren, von der nun ebenfalls zwei Versionen mit zwei Altersfreigaben existieren. Entgegen der 5-Disc-DVD-Box sind es nun drei Scheiben, die natürlich über wesentlich besseres Bild- und Ton-Qualität gegenüber den DVDs verfügen. Das bereits auf den DVDs enthaltenen Zusatzmaterial hat man die ab Blu-ray-2.0 verfügbaren Live-Funktion ergänzt. Wie auch schon die DVD-Box besteht das übrige Zusatzmaterial aus Interviews, Outtakes, Featurettes und Behind-the-Scenes-Footage – leider nur in niedriger Auflösung.

Scream
(USA 1996)
Regie: Wes Craven; Buch: Kevin Williamson; Musik: Marco Beltrami; Kamera: Mark Irwin; Schnitt: Patrick Lussier
Darsteller: David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox, Skeet Ulrich, Rose McGowan, Matthew Lillard, Jamie Kennedy, W. Earl Brown, Drew Barrymore u. a.
Länge: 111 Minuten
FSK: –

Scream 2
(USA 1997)
Regie: Wes Craven; Buch: Kevin Williamson; Musik: Marco Beltrami; Kamera: Peter Deming; Schnitt: Patrick Lussier
Darsteller: Jada Pinkett Smith, Heather Graham, Roger Jackson, Molly Gross, Rebecca McFarland, Neve Campbell, Elise Neal, Liev Schreiber, Kevin Williamson u. a.
Länge: 120 Minuten
FSK: ab 18 Jahren

Scream 3
(USA 2000)
Regie: Wes Craven; Buch: Kevin Williamson & Ehren Kruger; Musik: Marco Beltrami; Kamera: Peter Deming; Schnitt: Patrick Lussier
Darsteller: Liev Schreiber, Beth Toussaint, Roger Jackson, Kelly Rutherford, Neve Campbell, Courteney Cox u. a.
Länge: 116 Minuten

Die Blu-ray-Disc-Box von Kinowelt

Bild: 2,35:1 / 1,78:1, Auflösung 1080/24p Full HD
Ton: Deutsch (5.1 DTS-HD Master Audio, Stereo DTS-HD), Englisch 5.1 DTS-HD Master Audio)
Untertitel: Deutsch
Extras: Audiokommentare von Wes Craven & Crew, Geschnittene Szenen, Alternatives Ende mit Outtakes, Interviews, Featurettes, Behind the Scenes of the Scream Trilogy, Interviews, Musikvideos, TV-Spots, Trailer, exklusiver BD-Live-Content
FSK: ab 18 Jahren
Preis: 44,99 Euro

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2 Antworten auf „Schrei mal drei“

  1. In den Disc-Details steht zwar „2,35:1 / 1,78:1“, allerdings sollte vielleicht noch erwähnt werden, daß der zweite Teil eben nur in 1,78:1 vorliegt und im falschen Bildformat.

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