Editorial

Liebe Leser,

mit dieser ersten Ausgabe des Filmmagazins »F.LM – Texte zum Film« liegt Ihnen in mehrfacher Hinsicht ein neues Format in der Landschaft deutschsprachiger Filmzeitschriften vor. Unsere Zeitschrift wird Ihnen in Zukunft im vierteljährlichen Rhythmus einen Zugang zum Film der Gegenwart vermitteln – die Betonung liegt dabei vor allem auf Gegenwart.

Die Autorinnen und Autoren unseres Magazins haben sich die Aufgabe gestellt, den zeitgenössischen Film ab 1980 ins Zentrum ihrer Analysen zu rücken. Auf diese Weise sollen die kulturwissenschaftlichen Diskurse, welche die Filme bedienen, einer kritischen Analyse unterzogen werden. Das bedeutet keineswegs, dass die vorliegenden Untersuchungen a-historisch vorgehen, sondern – wie Sie lesen werden – dass im Zentrum der jeweiligen Essays Filme der jüngeren Vergangenheit stehen. Ein Rückgriff auf die Geschichte des Film und der Filmkultur ist dabei natürlich unerlässlich.

Ein Projekt wie die F.LM verlangt mehr Raum, als ihn herkömmliche Filmkritiken zur Verfügung stellen können; das ist nicht nur offensichtlich, sondern die konzeptionelle Grundlage unserer Publikation: Wir verschaffen jungen Film- und Kulturwissenschaftlern diesen Raum für ihre jeweiligen Interpretationsangebote und Analysen zum Medium Film in allen seinen Erscheinungsformen und laden Sie auf diesem Wege dazu ein, sich rege an dem Projekt zu beteiligen.

In dieser ersten Ausgabe steht die Durchdringung urbaner und cineastischer Diskurse im Fokus. Die nahe Verwandtschaft citoyener und cineastischer Wahrnehmung und die Stadt als Bedingung der Möglichkeit filmischer Produktion und Rezeption werden dabei ebenso behandelt wie das Phänomen sozialutopischer und sozialkritischer Stadtfilme. Daneben finden sich in einem »Off-Topic«-Bereich Essays zur Reflexivität visueller Gewalt, ein Nachruf auf Klaus Kinski (und damit ein Nachruf auf seine Nachrufe) und verschiedene Informationen aus der Filmkultur und –publizistik. Dieser zweite Bereich der F.LM wird in den kommenden Ausgaben weiter ausgebaut und soll dann Interviews und einen Filmkulturspiegel fassen.

Doch nun, lieber Leser, wünschen ich und die Redaktion der F.LM Ihnen, was Sie sich selbst wünschen mögen, wenn Sie ein Filmmagazin wie das unsere lesend in Händen halten …

Stefan Höltgen

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