„There must be some kind of way out of here…“

Zwei Jungs, vermutlich im Grundschulalter, kümmern sich rührend um einen Säugling. Sie füttern ihn, spielen mit ihm, und taufen ihn schließlich sogar. Ein an sich schönes Bild leitet eine desolate Situation ein. Wir sehen Nick und seinen kleinen Bruder, die sich, von ihrer alkoholsüchtigen Mutter vernachlässigt, um den Neuzugang zur ihrer dysfunktionalen Familie sorgen müssen. Spät abends kehrt die Mutter betrunken zurück, schlägt ihre Kinder, lässt sie im Rausch unter sich und verschwindet eben so schnell wieder. Verzweifelt greifen die Jungen zu Mutters Schnaps und betrinken sich, um für eine Nacht ihre Sorgen zu vergessen; am nächsten Tag findet Nick den Säugling tot in der Krippe.
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IT’S ALL ABOUT LOVE

Was für ein Kontrast! Thomas Vinterberg hat seinen ersten Film nach DOGME 1:FESTEN nun wirklich auf jeder denkbaren Ebene gegen die Richtlinien des berühmt-berüchtigten Filmregelwerks gestaltet: Die Handlung wurde in die nahe Zukunft, ins Jahr 2021, verlegt, die Bilder des Filmes sind durchkomponiert, es gibt Set Designs, Studiobauten und einen eigens eingespielten Score. Kurzum, mit jeder Einstellung scheint sich IT’S ALL ABOUT LOVE von den formalästhetischen Dogma-Grundsätzen distanzieren zu wollen. Im Falle von Thomas Vinterberg, der das Dogma-Konzept einst mit Lars von Trier ins Leben gerufen und mit am vehementesten proklamiert hatte, kann das nur im Zusammenhang, vor allem aber als Statement gelesen werden.
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