Werner Herzog, der gerade die Festival-Jury der Berlinale leitet, meldet sich selbst mit einem neuen Spielfilm in der Filmszene zurück. Von Abel Ferraras „Bad Lieutenant“ hat er ein Remake angefertigt, ohne – wie er er behauptet – das Original gesehen zu haben. Mit Jörg Buttgereit und Sirkka Möller haben wir den Film in der Pressevorführung gesehen und danach ein Podcast aufgenommen. Moderiert hat Stefan Höltgen.
Familientherapie
Die Ehre der Familie Gates steht auf dem Spiel: Vorfahre Thomas soll angeblich ein Kollaborateur des Präsidentenmörders Booth gewesen sein. Dies geht jedenfalls aus einer Tagebuchnotiz Booths hervor, die sich im Besitz des undurchschaubaren Mitch Wilkinson (Ed Harris) befindet. Ben Franklin Gates (Nicolas Cage) und sein Vater Patrick (Jon Voight) sind schockiert und setzen alles daran, den Ruf ihrer Familie wiederherzustellen. Dazu müssen wieder einmal diverse Codes geknackt, Puzzles gelöst, der Präsident entführt und das geheime Buch der Präsidenten, das die Antwort auf alle ungelösten nationalen Mysterien enthalten soll, gefunden werden. Die Spur führt die Schatzsucher schließlich zur sagenumwobenen Stadt Cibola, die die amerikanischen Ureinwohner einst aus purem Gold erbauten … „Familientherapie“ weiterlesen
ADAPTATION
Charlie Kaufman (Nicolas Cage) geht nicht gerade zurückhaltend mit sich ins Gericht: zu dick, ausfallende Haare, zudem noch Scheiße geschnitten, keine Chancen beim weiblichen Geschlecht, was sich nicht nur an seinem äußeren Erscheinungsbild begründet, sondern vor allem – dessen ist er sich bewusst, was es nur noch schmerzlicher macht – auch an seiner allgegenwärtigen Angst vor dem Frauen, die er begehrenswert findet. Ein Komplexbündel erster Kajüte also und so etwas wird oft und gerne: Künstler. Kaufman ist so einer, ein ambitionierter Drehbuchautor nämlich, der sich hohen Idealen verpflichtet fühlt. Der neues schaffen, nie dagewesenes schreiben will. Obwohl sein Drehbuch zu BEING JOHN MALKOVICH derzeit mit prominenter Besetzung verfilmt wird, nagen an ihm die Zweifel. Ein neues Drehbuch will er schreiben, für einen Film über Blumen, in dem sich die Charaktere am Ende nicht, wie im Mainstreamfilm üblich, signifikant und zum Besseren wandeln, in dem keine Probleme gelöst, kein Drama aufgelöst wird – wie gesagt, ein Film über Blumen, eine Adaption des Dokumentarbuches „Der Orchideen-Dieb“ der Journalistin Susan Orlean (Meryl Streep) obendrein.
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