Wieder ein Tag, warum auch nicht

Allzu weit ist Leander Haußmann nicht vorwärts gekommen. Vor vier Jahren ließ er in der Sonnenallee seine Ostalgie-Komödie gleichen Namens spielen, und nun hat er sich für seinen neuen Berlin-Film nur wenige Kilometer weiter bewegt. Angekommen ist er in Kreuzberg, genauer gesagt im SO-36-Kiez, was für Berliner noch heute eine nicht unwichtige Differenzierung darstellt. In den 80er Jahren jedenfalls war dieser Stadtteil die bundesrepublikanische Diaspora aller Verweigerer der Steigerung des Bruttosozialproduktes. Mit zeitlichem Abstand und verklärtem Blick betrachtet, will man meinen, dass dort jeder irgendwie als Künstler durchgehen konnte, ob er nun musizierte, malte, tapfer trank oder Häuser besetzte – waren doch irgendwie alles artverwandte Disziplinen. „Wieder ein Tag, warum auch nicht“ weiterlesen