Des eigenen (Un)Glücks Schmied

Douglas Sirk, 1897 in Hamburg unter dem Namen Detlev Sierck als Sohn dänischer Eltern geboren, gilt als Meister des Melodrams. Ursula Vossen definiert es in ihrem Eintrag in „Reclams Sachlexikon des Films“ als „Spielfilmgenre, das auf triviale Handlung setzt, die Schicksalhaftigkeit des Lebens betont und den Zuschauer bis zur Gefühlsmanipulation emotional bewegt.“ Auf Sirks Filme trifft diese etwas abschätzig formulierte Definition jedoch nur bedingt zu. „Des eigenen (Un)Glücks Schmied“ weiterlesen

… und die Hölle auf Erden.

Es gibt Menschen, die halten Filme von Douglas Sirk für seichte, schwülstige Melodramen, für Heulkino der übelsten Sorte. In seinem 1955 entstandenen Film „All That Heaven Allows“ (mit Jane Wyman und Rock Hudson in den Hauptrollen) erzählte Sirk die Geschichte der reichen Witwe Scott, die sich in einen viel jüngeren Mann verliebt, einen Gärtner. Nachbarn, Freunde, Bekannte, ihre ganze soziale Umgebung reagiert mit Aggression, Intrige, Druck. Sirk thematisierte in diesem Film, wie Verhalten, das nicht in die sozialen Normbereiche integriert ist, mit aller Gewalt bestraft wird. Vor allem aber tauchte Sirk seine Filme in Emotion. Das heißt, er ließ die Emotionen und die damit verbundenen Handlungen seiner Figuren die Szene beherrschen. Ein Melodrama der besonderen Art war geboren oder vielleicht nur weiterentwickelt.
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