Der Beginn von Benjamin Heisenbergs viertem Film „Schläfer“ weckt schon gleich passende Assoziationen: Wir sehen einen Park, durch den Menschen spazieren und belauschen eine Unterhaltung. Welche Position wir dabei einnehmen, bleibt zunächst in der Schwebe: Elemente des Subjektiven deuten sich in den suchenden leichten Schwenks an, objektiven Überblick über die Geschichte suggeriert die Situation des heimlichen Beobachter selbst. Der Verkehrslärm, die Unterhaltung und die Geräusche der Umgebung wecken Erinnerungen an Coppolas „The Conversation“ (1974) – und wie dort wird zwischen den beiden sich unterhaltenden schnell klar, dass es um einen Observationsauftrag geht.
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Ein guter Zuhörer
Die schlimmsten Alpträume sind diejenigen, die man zuerst nicht merkt. Man wähnt sich in Sicherheit und begreift erst allmählich, dass etwas nicht stimmt und die scheinbar vertraute Realität tiefe Brüche aufweist. Die rettende Rückkehr zur „normalen“ Ordnung der Dinge wird in diesem Moment problematisch, da die Gefahr genau dort lauert, wo man früher Normalität vermutete. Der Film von Benjamin Heisenberg bewegt sich in der Ästhetik eines solchen schleichenden Alptraums, der das Banale und Alltägliche ganz subtil durchdringt, um schließlich eine unlösbare Schlinge um die Protagonisten zu bilden.
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