Im Zwischenraum der Wirklichkeit

Ein neuer Sammelband zeigt die Aktualität von Walter Benjamins Medientheorie

Flanieren heute? Das ist als Wahrnehmungsmodus inzwischen reichlich verstaubt. Dem verlinkten Herumstöbern im virtuellen Raum scheint der authentische Blick auf das Material der urbanen Lebensformen endgültig gewichen zu sein. Kein Wunder, denn für gewöhnlich schwappt die große Gleichförmigkeit aus den popkulturellen Verkehrsströmen der Warenwelt. Wobei sich Produktion und Rezeption von Sinneseindrücken im industriellen Tempo abwechseln – um uns jene Bilderfluten zu hinterlassen, wie sie alltäglich und myriadenfach im universalen Netzwerk des Cyberspace aufschäumen. In der virtuellen Realität ist nahezu alles und jederzeit verfügbar – und ebenso austauschbar. Wahrnehmung mutiert so zur Verlusterfahrung.
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