Legal Aliens

Die Tatsache, dass der Begriff „Alien“ in der englischen Alltagssprache zumeist als „Ausländer“ oder „Einwanderer“ verstanden wird, nutzen die Alien-Filme viel zu selten. In ihnen wird die Begegnung des Menschen mit dem Außerirdischen zumeist als kriegerischer Konflikt auf der eigenen oder auf fremden Welten dargestellt – oder aber es herrscht weitgehend – wie im Star-Trek-Universum – Harmonie und Diplomatie. Die Konstellation, dass die Aliens der Menschheit ausgeliefert sind, zwangsweise auf die Erde kommen und sogar unerwünschte Gäste darstellen, hat es bislang nur sehr selten im Film zu sehen gegeben. Man erinnere sich an den 1989 entstandenen „Alien Nation“, der den Pilotfilm zu einer gleich nach der ersten Staffel wieder abgesetzten TV-Serie darstellte: Hier haben sich die Aliens auf der Erde zu assimilieren versucht, dadurch jedoch ganz spezifische Probleme und Konflikte heraufbeschworen. Streckenweise wird das Motiv auch in den „Men in Black“-Filmen ins Auge gefasst, wo das Zusammenleben zwischen Aliens und Menschen nur möglich ist, weil sich die Aliens als Menschen oder Tiere tarnen. Treten sie als sie selbst auf, kommt es zu Problemen, die den eleminatorischen Einsatz der Titelhelden nach sich ziehen.

district9_1Ganz zentral widmet sich dem Problem nun der von Peter Jackson produzierte und von Neill Blomkamp inszenierte Film „District 9“. Hier stranden insektenartige Außerirdische, die von den Menschen abschätzig „Prawns“ (also „Langusten“) genannt werden, mit ihrem Mutterschiff über dem südafrikanischen Johannisburg. Es ist nicht ganz klar, ob sie auf der Flucht sind und warum ihr Raumschiff nicht mehr funktioniert. Ebenso wird nicht erklärt, warum ihnen die Abreise von der Erde in den folgenden zwei Jahrzehnten ihres Hierseins verunmöglicht wird; sie werden in einem Township der südafrikanischen Großstadt zusammen gepfercht, das sie nicht verlassen dürfen und in das kein Mensch Zutritt hat. Weil es nun aber doch aufgrund menschlicher Mafia-Aktivitäten im District 9 zu Unruhen in dessen Randgebieten kommt, wird der Druck der Stadtbevölkerung auf die Regierung immer größer, die Aliens weiter abzuschieben. Die internationale Organisation MNU, die in einigem der UNO ähnelt, wird damit beauftragt ein Umsiedlungsprojekt durchzuführen. Dabei kommt der Leiter der Aktion mit einer Flüssigkeit in Kontakt, die ihn nach und nach in eines der Aliens verwandelt. Auf diese Weise wird er zum Gejagten verschiedener Interessengruppen, denn die den menschlichen Waffen weit überlegenen Alien-Waffen lassen sich nur durch deren genetischen Fingerabdruck in Betrieb nehmen. Und über diesen verfügt nur das Alien-Mensch-Hybrid. Auf seiner Flucht vor den Verfolgern kommt er in Kontakt mit einem der Außerirdischen, der Reisepläne schmiedet, nun jedoch auch in die Mitleidenschaft der Menschenjagd gerät.

District 9Man kann schon beinahe nicht mehr von einer Interpretation sprechen, wenn man den Science-Fiction-Stoff aus „District 9“ auf reale politische und ethnische Konflikte überträgt. Allein die Situierung des Stoffes in einem Township Johannisburgs und die zunehmenden Apartheidsbestrebungen von Regierung und Bevölkerung legen diese Lesart nahe. Aus der Fabel lässt sich vieles herauslesen, gerade wenn man das Machtgefälle zwischen Menschen und Aliens als Territorialkonflikt interpretiert. Dann geraten Auseinandersetzungen wie der zwischen Israel und den Palästinensern, China und den Nepalesen und anderen in den Fokus. Der Science Fiction bietet hier über die doppeldeutige Alien-Metapher die Möglichkeit zur Reflexion mit hochaktuellen und –brisanten zeitgenössischen Diskursen.

District 9Diese Lektüre wird zunächst übrigens auch von der Bild- und Tonästhetik des Films nahegelegt und unterstützt, denn „District 9“ beginnt als Montage verschiedener Film-Formate von Überwachungskamera- über TV- bis hin zu Interview-Bildern eines Features, das über den Umsiedlungsleiter gedreht wird. Dadurch authentisiert der Film nicht nur seine Erzählung, er verhilft ihr auch zur angesprochenen politischen Couleur, kennen wir „solche Bilder“ doch zu genüge aus Fernsehberichten über die Räumung besetzter Siedler-Gebiete und Berichterstattungen aus Slums und Ghettos. Nun hat Neill Blomkamp mit „District 9“ aber auch noch eine Erzählung aufzubereiten und die lässt sich in der Brisanz, wie sie vorliegt, nur sehr schwer mit Hilfe von Found Footage realisieren. Deshalb gewinnt eine herkömmliche Spielfilmästhetik mehr und mehr Oberhand über die Bildgestaltung, die Schnitte werden – in Bezug zur Narration – funktionaler, der Soundtrack drängt sich zur Dramatisierung mehr in den Vordergrund und die Darstellungen der Figuren wird mehr und mehr zum Schauspiel. „District 9“, der im Übrigen ein exzellenter Science-Fiction-Film ist, gerät so dennoch etwas in die Bredouille, weil der doppeldeutige Alien-Diskurs, den er verfolgt, damit zusehends ins Konventionelle kippt. Und gerade in dem Maße, wie dies akut wird, werden auch die oben schon angeschnittenen Verständnislücken (Was ist das für eine seltene/seltsame Flüssigkeit, mit der das Raumschiff fliegt? Warum reist ein Alien allein zurück nach Hause? …) zu Lücken im Plot, die hätten ausgefüllt werden müssen, um einen wirklich runden Eindruck des Films zu hinterlassen.

District 9
(USA/Neuseeland 2009)
Regie: Neill Blomkamp; Buch: Neill Blomkamp & Terry Tatchell; Musik: Clinton Shorter; Kamera: Trent Opaloch; Schnitt: Julian Clarke
Darsteller: Sharlto Copley, Jason Cope, Nathalie Boltt, Sylvaine Strike, Elizabeth Mkandawie, John Sumner u. a.
Länge: 112 Minuten
Verleih: Sony

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2 Antworten auf „Legal Aliens“

  1. „Ein paar Verständnislücken“ ist eine nette Umschreibung. Der Film hängt sich ein gesellschaftskritisches Mäntelchen um, damit er einen 0815 Actionfilm tarnt. Lustigerweise wird das schon am Anfang sichtbar, das found footage gerade aus D9 ist nicht genuin und überzeugend. Ich fände es nicht mal schlimm, wenn Blomkamp einen kritischen Unterton in einen Actioner bringen würde, warum auch. Doof wird es nur, weil er dies am Anfang so offensichtlich behauptet, es wird einem förmlich mit dem Holzhammer eingebleut, als würde es ihm irgendetwas bedeuten, nur um dann im weiteren Filmverlauf sich einen Dreck darum zu scheren. Da geht es nur noch um Jump’n Run.
    Gänzlich unglaubwürdig wird die Attitüde des Filmes, wenn man sich die Darstellung der „Nigerianer“ ansieht. Fiese Barbarenclans, die noch jeden Hirnfurz einer Schamanin für bare Münze nehmen. Da konstruiert man sich in Südafrika ein Gemeinschaftsgefühl, das sich nach außen hin einer Überlegenheit versichert.
    Ein exzellenter Science Fiction Film sieht anders aus.

  2. Mit Abstand der bisher beste Film in diesem Jahr! Die vermeintlichen Kritikpunkte sind an den Haaren herbeigezogen. Ein brillianter Sci-Fi-Film, der mit seinem 30 Millionen Dollar-Budget die meisten Big-Budget-Hollywoodproduktionen verdammt alt aussehen lässt.

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