Wenn Schnitt und Montage im Film nicht nur als technische Mittel der Herstellung von Linearität gesehen werden, sondern auch als ästhetische Konstitutiva (post)moderner Kunstproduktion, so stellt sich früher oder später die Frage, welche Rolle diese Mittel für den kreativen Schaffensprozess spielen. Jene Schriften, die sich als reine Werkanleitungen verstehen und in einer technischen Beschreibung des Filmschnitts münden – für das Hollywoodkino der 40er und 50er Jahre wurde dieser Ansatz besonders intensiv durchdekliniert –, lassen demnach das Feld unbeachtet, das man, mit Eisenstein gesprochen, eine psychologische Wirklichkeit nennen könnte. Wie lässt sich aber über das Schneiden und Montieren schreiben, ohne sich auf technische Aspekte des Arrangements zu reduzieren? Schnitt und Montage funktionieren immerhin auf Basis notwendiger Regeln der Wahrnehmung, der Technik u.s.w. Wo endet das Handwerk und wo beginnt das intuitive Spiel mit den Möglichkeiten? Nimmt der schöpferische Prozess seinen Anfang am Schneidetisch, oder sind ihm bereits Bedingungen vorläufig, die nicht aus der Sache selbst ableitbar sind? „Die Befindlichkeit der Montage“ weiterlesen